Dienstag, 31. Dezember 2013

Einen guten Rutsch!!


So meine Lieben, bei euch ist es in zwei Stunden so weit, bei mir erst in drei Stunden und andere haben es schon geschafft. Den Rutsch ins Jahr 2014!
Die wenigsten werden es wahrscheinlich noch vorher lesen, aber ich wünsche allen zu Hause, in Deutschland oder wo auch immer einen guten Rutsch und einen schönen Start ins neue Jahr. Geniesst alle den Silvesterabend, ob beim gemeinsamen Zusammensitzen, auf einer Party oder wenns nicht anders geht alleine. Papa!, mach das Beste draus ;)

Weihnachtspaket von Hildegard :)
Mein Silvesterabend ist schon angefangen und jetzt mache ich eine kleine Pause, die ich mir gegönnt habe. Der Opa, den ich anfangs als komisch eingestuft habe, ist vorbei gekommen. In letzter Zeit kommt er öfter vorbei und beim Abendessen bei Heiðrún hat er sogar angefangen mich mir vorzustellen. Merkwürdig finde ich es immernoch, dass er mich erst nach dem fünften Mal sehen begrüßt, aber immerhin. Heute haben wir sogar geredet und er ist glaube ich doch ganz sympathisch, nur schenkt er den Kindern, als Opa doch wenig Beachtung. Die Zeit wird zeigen, wie es sich entwickelt.
Gleich essen wir dann gemeinsam, es gibt wieder Hangakjöt :-/, aber ich durfte mich um das Dessert kümmern. Sigga hat mich um einen Kuchen gebeten, also habe ich eine Donauwelle gemacht. Problem nur, es gibt hier keine Kirschen im Glas, auch gefrorene habe ich nicht gefunden, geschweige denn Frische. So stand ich heut im Supermarkt, mit Zeitdruck, weil ich noch zum Sport wollte und das Fitnessstudio nur bis 12 geöffnet war. Nach einigem hin und her habe ich mich für dickflüssigen Kirschsaft entschieden, da drin waren nämlich auch Kirschen. Ich hatte ziemlich Angst, dass der Teig zu flüssig wird, habe dann auch noch ein bisschen Mehl reingetan, aber trotzdem hat er doppelt so lange gebraucht. Bei der Reinstechprobe klebte nichts mehr am Messer, aber irgendwie sah er in der Mitte doch sehr unstabil/flüssig aus. Ich habe mich überraschen lassen!
Dankeschön!
Und, es sah zum Glück nur so aus. Ich habe ihn gerade aus der Form genommen und die Sahne drauf getan und er sieht echt super aus. Anstelle von Kakao habe ich dann aber den dickflüssigen Kirschsaft über die Sahne gegossen. Er hat sehr grrße Bewunderung gefunden, weil meine künstlerische Ader zum Vorschein gekommen ist und ich mit dem Saft 2014 geschrieben habe und dann den Rand verziert habe.
Jetzt ist mir leider eingefallen, ich hätte ein Foto machen sollen, aber in solchen Situationen liegt meine Kamera/mein Handy natürlich im Zimmer und ich hab mal wieder nicht dran gedacht. Da ich da gerade Frischhaltefolie drüber getan habe, ist das alles völlig verschmiert und sieht nicht mehr so schön aus. Egal, lecker war er trotzdem.
Der Opa hat mit mir dann noch gesprochen, weil er doch erstaunt war, dass ich den Kuchen gebacken habe. Fande ich irgendwo ganz süß, aber auf der anderen Seite finde ich es in meinem Alter nicht gerade verwunderlich eine Donauwelle/Kuchen backen zu können.
Heute mittag dachte ich noch, ich werde nicht satt, schließlich gab es ja Hangakjöt, aber jetzt bin ich pappsatt und könnte ne Runde Verdauungsschalf gebrauchen, dafür ist nur keine Zeit. Gleich kommt Jónína und dann gehts auf die Silvesterparty. Nur solange ich noch voll mit Kartoffeln, Laufabrauð, Salat und Donauwelle bin, kann ich gar nicht feiern :D


Es gab Geschenke für die Kids, sowie eine neue Sporthose für mich!

Hier sind die mit dem Vorböllern noch verrückter als bei uns. Ständig gehen irgendwo Böller hoch und das seit gestern. Allgemein sind sie hier sehr verrückt in der Beziehung, es wird sehr sehr viel Geld dafür ausgegeben. Was ich aber einerseits auch gut finde, da nur der Rettungsverein Feuerwerkskörper verkaufen darf. Der Rettungsverein ist ein gemeinnütziger Verein, nur bestehend aus Freiwilligen und finanziert durch Spenden, er rettet unentgeltlich Menschen aus Gefahrsituationen (Schneesturm, Sandsturm, verunglückt in den Bergen, etc.). Hauptsächlich aus Situationen die durch das Wetter/der Natur verursacht wurden und somit eben auch viele Touristen, die unvorsichtig waren und das Wetter unterschätzt haben. Somit benötigen sie natürlich viel Geld und umso mehr Böller die verrückten Isländer kaufen, desto mehr Geld nehmen sie auch ein.

Jetzt muss ich mich aber schnell fertig machen, gleich gehts los!

Der Blick zum Fenster – Immer noch dunkel!


10 Uhr morgens
Seit über einer Woche werden die Tage wieder heller. Viel habe ich aber davon noch nicht mitbekommen, liegt vielleicht auch daran, dass ich jetzt in den Ferien immer "lange" schlafe (bis halb 9) und es dann immer noch stockduster ist, man aber denkt, hää, ich habe doch lange geschlafen.
Eigentlich normal um die Uhrzeit, aber jetzt sind die Kids da, sodass ich mehr spiele und nicht noch mal ins Bett husche, oder zum Sport gehe. Und wenn das Spielen mal wieder nicht ganz so spannend ist, weil man zum dritten mal das Teletubbie-Memory spielen muss und seit 15 Minuten immer wieder dieselben beiden Karten von meinem Gegner aufgedeckt werden, wandert der Blick doch noch viel öfter zum Fenster und bleibt an der Dunkelheit hängen. Es gab zu Weihnachten sogar ein neues Memory, fande ich erst sehr sehr gut, weil das Teletubbie ist echt langsam ziemlich langweilig, aber das Neue hat doppelt so viele Pärchen. Nachdem wir es das erste Mal gespielt haben, ziehe ich doch das Alte vor. Dann dauert es nicht ganz so lange und sie kann sich dann doch ab und zu die Bilder merken. 
 
Als es dann so langsam hell wurde, durfte ich mir 4 Stunden "Herr der Ringe" anschauen. Jeder der mich kennt, weiss dass das überhaupt nicht mein Fall von Filmen ist. Ich muss sagen, ich hatte es mir sogar doch etwas toller vorgestellt, als es letztendlich war.
11:30 Uhr, gleich gibts Mittag und hell ist es immer noch nicht!
Und schon wieder dunkler, 16 Uhr
Immerhin musste ich nur 4 Stunden schauen und nicht die ganzen Filme. Das hat Tóti mir am Wochenende und an den Weihnachtstagen schon abgenommen. Irgendwie finde ich es auch nicht richtig, dass Eymi das schaut. Ich habe nämlich mal gegoogelt und in Deutschland hat die Extended Edition, die wir hier haben die Altersbeschränkung von 16 Jahren. Ob ein 11-jähriger sich das dann anschauen sollte, ich weiss nicht. Obwohl eigentlich habe ich schon meine Meinung, ganz klar nein, vor allen Dingen dann ein ganz großes NEIN, wenn sich das Aupair die ganze Zeit daneben setzen muss, weil er sonst Angst hat. Da sollte man es doch lieber lassen, zumal ich dann auf dem Sessel lag und meine Augen immer wieder zugefallen sind, in demselben Moments aber wieder sehr schnell augeklappt sind, da meine Hand mal wieder zerquetscht wurde. Noch einmal werde ich das nicht mit ihm anschauen. Wenn die Eltern denken es ist was für ihn, darf er es sich gerne mit ihnen anschauen, aber nicht mit mir. Ich fande es an manchen Stellen schon echt ekelig und ziemlich ungeeignet für ihn.
Nacht um 17 Uhr
Da bevorzuge ich doch lieber innerhalb von zwei Stunden 3x Teletubbie-Memory bestehend aus 13 Pärchen :D
Dabei komme ich auch nicht in einen Konflikt von verschieden "Erziehungsansichten".





Gestern war ich mittags 100 Minuten im Freibad, solange war ich noch nie da und das bei -5°. Eigentlich wurde mir sonst immer nach spätestens einer dreiviertel Stunde kalt, aber gestern ging es super. Auf dem Hinweg habe ich auch noch schöne Fotos gemacht, das Licht war super schön.

Heute Abend gab es wieder lecker Hangakjöt, was habe ich mich gefreut, als ich den Geruch seit dem Mittag in der Küche gerochen habe, wollte ich diese kaum noch betreten. Naja, mit viel Sauce kann ich es essen. Als Tóti mich beim Essen beobachtet hat, sagte er nur, sobald ich in Deutschland bin, werde ich ne Mail schreiben, um um ein Paket voll mit Hangakjöt zu bitten, umso öfter ich es esse, desto besser soll es mir angeblich schmecken. Ob das passieren wird, ich glaube, dass ist ein Traum von Tóti, der wahrscheinlich nicht in Erfüllung gehen wird.
Das Meer war super schön und nicht mehr so bedrohlich, wie die Tage zuvor!




Gerade habe ich noch sehr schön geskypt, mit dem Geburtstagskind und seinem Hühnerhaufen. Mal schauen ob ich morgen Muskelkater vom Lachen habe. 
 
Jetzt möchte ich eigentlich schlafen, aber die Kinder toben hier noch rum und im Bad ist mir noch zu viel Trubel, um mich jetzt bettfertig zu machen.
Momentan ist Hjördis auch in meinem Zimmer, sie räumt auf!! Eigentlich kann man da ja nichts gegen sagen, aber sie räumt gerade mein Bett auf, wo ich mir schon mein Buch, meine Taschenlampe, meine Socken und mein Handy hingelegt habe. Das brauche ich nämlich abends in meinem Bett, sie findet das allerdings nicht richtig, schließlich muss alles an seinen normalen Platz. Also räum ich gleich noch mal alles in mein Bett, wenn sie dann endlich selbst im Bett ist.
Draussen toben auch noch (es ist halb 11!!) zwei Mädels von nebenan rum, sie sind in der 2. Klasse, sie fahren noch Schlitten auf dem Schneeberg vorm Haus. Auch komisch um diese Uhrzeit noch Kinder draussen zu hören.

Juhuu, nur noch Þórgunnur im Bad, also kann ich jetzt auch das Bad stürmen :)

Hinter den Bergen versteckt sich die Sonne! Mal abwarten, ob sie nächstes Wochenende den Gipfel schon wieder erklimmen kann!














Montag, 30. Dezember 2013

Die Sache mit der Mandel


Upps...
Ganz vergessen, das witzigste Weihnachtsritual zu erwähnen. So spannend war Milchreis essen noch nie, man konnte sich kaum aufs Essen konzentrieren, alle haben nur die Gesichter der Anderen beobachtet.
Vor allem bei uns waren Sigga und Tóti sehr angespannt, da der Opa spontan vorbei kam und mitessen wollte :D

Ihr versteht jetzt wahrscheinlich kaum etwas, nur Mandel, Milchreis, beobachten???????

In ganz Island, und es macht auch eigentlich so gut wie jede Familie, ist es üblich, dass am heiligen Abend zum Mittag Milchreis gegesssen wird. In dem Topf mit Milchreis wird eine einzige Mandel geworfen. Sie ist natürlich geschält, sodass man die cremefarbende Mandel im Milchreis sehr sehr schlecht erkennt, vor allem, wenn sie schön untergerührt wurde.
Der Spaß daran ist nun, dass einer die Mandel dann natürlich bei sich auf dem Teller hat. Keiner weiss wer, schließlich sieht man sie nicht. Wichtig, der ganze Topf muss leer gegessen werden, es wäre ziemlich blöd, wenn die Mandel nachher in den Resten ist.
Derjenige der die Mandel dann beim Essen im Mund entdeckt, sollte sie möglichst lange im Mund versteckt halten, weil es dann einfach nur witzig ist.
Während des Essens schauen sich alle gegenseitig an und jeder möchte entdecken, wer die Mandel haben könnte. Auch das eigene Essverhalten ist ziemlich amüsant. Milchreis ist ja normalerweise eher breiig, aber da es ja sein könnte, dass die Mandel dabei ist, habe ich ganz bewusst den Milchreis voher mit der Zunge ertastet und dann gekaut. Es war ein komisches Milchreis essen!
Wenn alle Teller und der Topf leer sind, darf der Mandelfinder sich outen. Bei uns war es Tóti. Der Glückliche, der die Mandel im Milchreis hatte, bekommt das sogenannte Mandelgeschenk. Das Geschenk ist kein Weihnachtsgeschenk, welches derjenige schon verfrüht bekommt, sondern ein Extrageschenk.
Das war auch ganz genau das Problem des Spontanbesuches von dem Opa. Schließlich sollte er möglichst nicht die Mandel finden. Als Geschenk gab es die Weihnachtsgeschichte über Ebenezer Scrooge von Disney auf DVD. Diese DVD sollte dann ja möglichst für die ganze Familie sein, bzw. wenn ich sie bekommen hätte, wäre sie ja erstmal auch hier, sodass die Kinder auch den Film schauen können. Beim Opa wäre es ja nicht so cool gewesen, man weiss ja nie, ob er sie vielleicht für sich behalten möchte, obwohl ich denke er hätte sie dann auch den Kindern gegeben, wäre zumindest sehr nett von ihm gewesen.
Ja, dass war die Sache mit der Mandel. Sehr witzig und das könnte ich mir merken für nächste Weihnacht. Vielleicht gibts dann auch bei uns zu Hause ein Mandelgeschenk.

Gerade waren wir bei Tótis Schwester Heiðrún und ihrem Verlobten Pétur zum Abendessen eingeladen. Es war sehr lecker, aber wir waren insgesamt 15 Leute, alle gehören irgendwie wohl zur Familie, aber keine Ahnung wie. Es kommen immer wieder andere Leute und dann denke ich, dass sind jetzt vielleicht Nachbarn, Freunde oder was weiss ich, aber falsch, es sind auch Verwandte. Komisch!
Bei ihnen zu Hause stand auch alles voll mit Pokalen und Bildern von irgendwelchen Reittunieren. Deshalb war ich neugierig und habe gerade beide mal ein bisschen gestalkt und ja, es sind auch Reiter, beide waren bei der Weltmeisterschaft in Berlin diesen Jahres dabei. Also kenne ich jetzt schon drei Profireiter!! Man muss nur einen Kontakt geknüpft haben und schon ist man mitten drin in der Reitcommunity :D
Nur profitieren kann ich davon nicht, es sei denn es kommt der Gedankenblitz und ich möchte urplötzlich doch noch in die Reitbranche einsteigen.

Naja, jetzt ist auch schon spät und mal wieder Zeit zum schlafen.

Bei euch ist schon der 30., deswegen schiebe ich noch schnell ein Happy Birthday für Felix ein!!!!
Da warst du wirklich noch der Kleine!


Alles Gute zum 17. mein Liebster :)

Freitag, 27. Dezember 2013

Weihnachten in Island: Teil 3

Bis bis zwei war ich also im Schlafanzug.
Die Kette aus dem Adventskalendar passte perfekt zum Kleid :)
So langsam wollte ich mich aber dann doch anziehen. Ich wusste aber immer noch nicht was, da ich ja wusste, dass auch Kuchen gebacken wurde, ich dachte vielleicht warten wir einfach, bis Sigga wieder von der Kirche zurück ist. Aus dem Grund habe ich mich dann für mein lila Shirtkleid entschieden, was ich auch ganz schick fande, aber auch nicht zu schick für einen normalen Tag.
Nachdem Sigga zurück war, ist auch nichts passiert. Da ich kein Lust auf "Herr der Ringe" hatte, Hjördis geschlafen hat und Þórgunnur zu ihrer Freundin spielen gegangen ist, habe ich den ersten Weihnachtstag überwiegend mit Hörbuch hören und stricken verbracht. Habe ich auch noch nie zuvor gemacht.
Abends gab es dann die letzten Reste vom vorigen Abend. Aber es war wie immer, jeder isst und steht auf, wenn er fertig ist. Nichts war mehr von einer festlichen Stimmung zu spüren. 
Um zehn Uhr abends ist Sigga dann eingefallen, dass sie ja noch einen Kuchen hat, jeder der abens um zehn also noch Kuchen wollte, konnte sich ein Stück aus der Küche holen. 
 
Fazit des Tages: Weihnachten ist nach dem Geschenke auspacken vorbei!

Bescherung mit Jónína!
Somit konnte ich mir gestern abend im Bett auch denken, wie der heutige Tag abläuft. Natürlich hatte ich Recht! 
Es war nichts mit Verwandte oder Oma und Opa besuchen, auch nichts mit, wenn wir schon keinen Besuch bekommen oder nirgendwohin fahren, machen wir uns zumindest mit der eigenen Familie einen schönen und auch festlichen Tag.
Zu Hause bei mir ist es auch nicht mehr so, dass wir alle zwei Tage komplett Besuch bekommen oder wo hinfahren. Dennoch bin ich es gewohnt, dass wir dann in unserer Familie an den Tagen zusammen lecker Essen, Nachmittags gibts Kuchen, der Tisch ist immer schön gedeckt mit dem guten Geschirr plus Tischdecke und man sitzt mehr zusammen, als sonst. Nicht wie hier, jeder isst wann und was er will und jeder macht was er will. Schon gar nicht verabredet man sich an den Tagen mit Freunden zum Spielen. Es ist doch Weihnachten!
Was da wohl schönes drin ist?
Alles komisch, es macht meines Errachtens, dass was Weihnachten ausmacht kaputt und ich hatte das Gefühl an den zwei Tagen, es ist Wochenende. Ich muss nicht arbeiten, kann machen was ich will, kann chillen und nichts tun.
Um dann doch noch etwas Besonderes am 2. Weihnachtstag zu haben, ist erst Jónína vorbei gekommen, wir haben dann unsere kleine Bescherung gemacht und danach sind wir auf das Konzert von Óskar gegangen. Es war ein sehr kleines Konzert hier im Ort, aber sehr schön. Er hat seine eigenen Lieder gesungen und mit Gitarre begleitet. Auch ein Weihnachtslied durfte passend zum Anlass natürlich nicht fehlen. Mir hat das Konzert gut gefallen und es war einer der Höhepunkte an Weihnachten. Schließlich geht man nicht jeden Tag zu einem Konzert.  
Abends gab es dann passend zum Weihnachtsfest Sandwich zum Essen :D

So Leute, dass war mein Weihnachten in Island. 
Ich möchte nicht sagen, dass es schlecht war, schließlich bin ich hier, um eine neue und vor allem andere Kultur kennen zu lernen, aber diese Art Weihnachten hat mir nicht gefallen und ich kann nicht sagen, dass es etwas Aufregendes war, was ich noch einmal erleben muss.
Danke Jónína :)
Vielleicht habe ich anfangs zu viel von isländischer Weihnacht erwartet, weil die Adventszeit so genossen wird und ausgiebieg zelebriert wird, alle freuen sich auf Weihnachte, überall liest man Jól/Jóla/Jólin, sogar im Supermarkt kommen Chöre, Musiker und Sänger um dort Weihnachtsmusik zu machen, aber so wenig Festlichkeit und Weihnachtszauber direkt an Weihnachten hätte ich mir im Traum nicht vorstellen können. Ich habe noch nicht einmal mitbekommen, dass die Verwandten zumindest angerufen wurden, wenn man sich schon nicht trifft. Sehr komisch und gewöhnungsbedürftig.
Aber nun gut, ich brauche mich ja auch gar nicht dran gewöhnen. 
Nächstes Jahr freue ich mich wieder auf ein Weihnachten zu Hause mit hoffentlich viel Weihnachtszauber, drei schönen Feiertagen mit immer leckerem Essen und viel Zeit zusammen mit der Familie zu verbringen.

Die Geschenke waren aber alle sehr schön und ich habe mich über jedes einzelne gefreut. Ich hoffe in den nächsten Tagen kommen dann auch noch die anderen zwei Pakete, die ich noch sehnsüchtig erwarte :)

Ich hoffe ihr hattet alle schöne Weihnachten und habt die Zeit mehr genossen, als ich!

Weihnachten in Island: Teil 2

Wieder zu Hause kam dann der schönste Teil des Festes, das Abendessen. 
Es gab zwar Hangakjöt, karamellisierte Kartoffeln in brauner Sauce und Weihnachtssalat (Salat mit Obst, Käse, Marshallows und Schlagsahne), hat alles nicht so meinen Geschmack getroffen, aber es war schön. Kerzen standen auf dem Tisch, das Licht war gedämmt, alle waren so schick und wir haben zum ersten Mal glaube ich zusammen gegessen, ohne dass alle aufgestanden sind, wenn sie fertig waren. Ich habe mich dann an Kartoffeln und Laufabrauð sattgegessen. War in Ordnung, aber komisch, sonst platze ich an Weihnachten immer fast, weil das Essen so gut ist und hier eher das Gegenteil. Als Dessert gab es selbstgemachtes Eis mit Schokosauce, das war lecker :)

Danach wurde alles in die Küche geräumt und es war Bescherung.
Schon der Anblick der Familie auf dem Sofa hat mich etwas gestört und die schöne Stimmung vom Essen vergrault. Der Wohnzimmertisch war ganz leer geräumt, keine Weihnachtsdeko, keine Teller mit Nüssen, Mandarinen oder Schokosachen. Es musste ja schließlich Platz für die Geschenke her.
Was war ich neugierig!
Sigga Dora lag auf dem Sofa, es war ihr nicht zu verübeln, sie wurde operiert und lange sitzen kann sie noch nicht. Tóti saß neben den Tannenbaum, um die Geschenke zu verteilen und Sigga saß vor dem Tisch. Vor ihr lagen drei Zettel, für jedes Kind einer und dann wurde direkt notiert, von wem welches Geschenk kam. Das hat mich vor allem gestört, sowas macht man finde ich hinterher und nicht währenddessen. Sie war total auf das notieren fixiert und hat ständig halt gesagt, weil sie nicht hinterher gekommen ist und dann musst das Geschenkpapier wieder gesucht werden, weil nicht mehr klar war, von wem das Geschenk kam und so. Fand ich blöd, aber wenn dass notieren so wichtig ist, muss nunmal notiert werden.
Schade fande ich auch, dass Tóti die Geschenke verteilt hat. Die Kinder sollten nicht an die Geschenke gehen, wahrscheinlich weil was kaputt gehen könnte, der Baum hätte umfallen können oder was weiss ich. Konnte ich nicht nachvollziehen, viel schöner finde ich es, wenn die Kinder immer ein Geschenk unter dem Baum hervorholen können. Schließlich sind die so neugierig und ihnen macht es doch riesen Spaß die Geschenke zu holen, zumindest war es früher bei mir so.
Nach der Bescherung war dann direkt alles vorbei. Klar, es war spät und die Kinder müde, aber es war so ruckartig.
Das war mein Weihnachtsabend, sehr anders als gewohnt. Leider habe ich keinen Weihnachtszauber gespürt :(

Der erste Weihnachtstag: Weihnachten ist vorbei!
Das war mein Gefühl nach dem Aufstehen. Ich hatte keine Ahnung, was an dem Tag passieren sollte. Vorher hatte ich gefragt, was an den zwei Tagen gemacht wird, mir wurde nur geantwortet, ist noch nicht sicher. Ich dachte dann, es ist nicht sicher, ob wir Besuch bekommen oder irgendwo hinfahren, schließlich hatte Sigga ja einen Kuchen gebacken.
Dankeschön, Jana ;)
Also habe ich erstmal lange ausgeschlafen, als ich dann aufgestanden bin, war Tóti reiten und die Kinder haben in Schlafanzug mit ihren Geschenken gespielt. Sigga lag auch noch im Bett. Da ich nicht wusste, was am Tag noch so bevorsteht, habe ich mich nach dem Frühstück (Toast) auch aufs Sofa gepflanzt und ein bisschen gelesen. Irgendwie wollte ich mich nicht anziehen, da ich mir nicht sicher war, ob man sich wieder so schick macht, oder jetzt am Tag nicht. Deshalb habe ich eben gewartet und gewartet. Um zwei ist Sigga dann zur Kirche gefahren und Tóti ist zurück gekommen. Wir haben dann die Suppe vom Vorabend zum Mittag gegessen und dann ist er von Reithose in Jogginghose gewechselt und hat den ganzen Nachmittag mit Eymi "Herr der Ringe" geschaut. Eymi hat nämlich zu Weihnachten eine Playstation 4 bekommen und jetzt können auch endlich die BluRays angeschaut werden. Tóti hat nämlich ausversehen die "Herr der Ringe"-Filme als BluRay gekauft und nicht auf DVD, sie standen seit Eymis Geburtstag im September hier doof rum :D
Ausserdem musste die Konsole getestet werden und da er keine Spiele hat, geht es nur mit BluRays. Auf die Spiele muss er auch noch ein bisschen länger warten, da die Playstation 4 aus den USA kommt und sie hier erst in, ich glaube zwei Monaten verkauft wird und bis dahin gibt es natürlich auch noch keine Spiele hier zu kaufen.
Danke dem KC-Eumel :), passt nur auf, dass ich durch das tägliche Tranining nun, euch im Sommer nicht alle in den Schatten kegeln werde :D

Die Mädels wollten dann eigentlich reiten, aber das Wetter war zu schlecht. Sie wollten unbedingt ihre neuen Sachen testen. Beide haben Zügel und Halfter bekommen. Ich muss sagen, wenn sie die Sachen testen, möchte ich dabei sein, die Pferde werden einfach nur witzig aussehen. Hjörds wird auf einem Pferd sitzen, mit pinken Halfter, giftgrünen Zügeln, einem pinken Reithelm und ihrem weinroten Reit-Isländerpulli. Thórgunnurs Pferd wird ein regenbogenbuntes Halfter haben und lila Zügel, mit einem roten Reit-Isländerpulli, braunem Reithelm und gelben Reitstiefeln. Die Pferde können bei dem Farbenmix einfach nur witzig aussehen, ich wusste gar nicht, dass es so buntes Pferdezeug gibt :D




Donnerstag, 26. Dezember 2013

Weihnachten in Island: Teil 1

Ja, heute am Ende des 2. Weihnachtstages sitze ich hier und berichte euch von meiner ersten und höchst wahrscheinlich auch einzigen isländischen Weihnacht.
Fröhliche Weihnachten :)

Ich muss zugeben, ich fande es waren keine schönen Weihnachten.
Nicht weil ich, wie vorher befürchtet hatte einen Heimwehanfall bekommen habe, sondern ganz im Gegenteil, ich habe überhaupt nicht ansatzweise ein Gefühl von Heimweh am heiligen Abend gespürt. Als ich gestern dann mit Mama und Papa geskypt habe schon, aber das ist normal, beim skypen. 
Heimweh bekomme ich am stärksten, wenn ich die Liebe und den Zusammenhalt in der Familie sehe. Zum Beispiel an einem Geburtstag, wo alle zusammen sitzen, lachen und sich unterhalten. Ich sitze dann da, verstehe nur wenig und mir wird bewusst, du gehörst nicht dazu. Oder wenn Tóti von einem Wochenende aus Schweden wiederkommt und die Kinder sich freuen und ihm in die Arme springen/fahren vor Wiedersehensfreude. Schlimm ist es auch immer, wenn ich Babysitten muss und Hjördis nicht einschlafen kann, dann weint, weil sie zu ihrer Mama will. Dann denke ich mir immer, Kind hör auf zu heulen, deine Mama kommt schließlich in ein paar Stunden wieder, meine sehe ich erst in einem halben Jahr wieder. Natürlich weiss ich, dass sie erst 3 ist, aber in der Situation übersehe ich dann gerne mal den Altersunterschied. 
Ganz gespannt warte ich noch in meinem Zimmer!
Deshalb hatte ich Angst vor Weihnachten, Angst eine Familie zu sehen, die sich in den Armen liegt, die sich zusammen freut, wo einfach Liebe und Weihnachtszauber in der Luft liegt.
Wenn ich alleine bin, bekomme ich nicht so schnell Heimweh, natürlich langweile ich mich mal, wenn ich den ganzen Tag alleine bin, aber es überkommt mich dann weniger das Heimweh. 
 
Man sollte jetzt eigentlich meinen, dann hat sie an Weihnachten doch bestimmt voll Heimweh bekommen.
Aber warum nicht? Weil es ein komisches Weihnachten war, es war besonders, weil es in Island war und deshalb werde ich es auch wohl nicht so schnell vergessen, aber der Rest war nichts besonderes und auch nichts, was ich in Erinnerung behalten möchte, oder besser in Deutschland übernehmen möchte, weil ich es so beeindruckend fande.


Der Weihnachtsbaum steht seit Sonntag geschmückt und beleuchtet im Wohnzimmer und alle Verwandten sind bis Dienstagmittag vorbei gekommen und haben ihre Geschenke unter den Baum gelegt. Das ist hier so üblich, hier gibt es auch niemanden der die Geschenke bringt, es wissen also alle Kinder, dass die Geschenke von den Eltern, Verwandten und Freunden kommen. Die Sache finde ich an sich nich schlimm, aber ich finde es schade, wenn man schon seit zwei Tagen die Geschenke sieht. Rein dekotechnisch sieht es sehr schön aus, aber mir fehlte der Wow-Moment, wenn man ins Wohnzimmer reinkommt und zum ersten Mal an Weihnachten den hell erleuchteten Baum mit den Geschenken darunter sieht. Den gab es hier einfach nicht. 
Eine Krippe hat mir auch unter dem Baum gefehlt.

Um 5Uhr ist es dann angefangen. Oma Sigga Dora hat mit uns gefeiert, da sie alleine ist. Alle waren ganz schick, Kleid und Anzug war die Kleiderordnung. So schick war ich noch nie an Weihnachten, aber es war ein schönes Gefühl, man hat sich einfach mal für die eigene Familie ganz schick gemacht und nicht für andere. Es gab dann um 5Uhr eine Hummer-Suppe und danach ging es in die Kirche.Um Punkt 6 Uhr abends läuten dann alle Glocken und es ist Weihnachten, genau dann wünscht man sich auch "Glethileg Jól".
Der Gottesdienst hat mir gar nicht gefallen. Nicht weil ich kaum etwas verstanden habe, sondern weil es weder einen Tannenbaum in der Kirche gab, noch Weihnachtsdeko. Die Kirche war ganz hell, kein gedämmtes Licht, kaum Kerzen und die paar die es gab, sind nicht zur Geltung gekommen, da es in der Kirche viel zu hell für Kerzen war. Es war nichts besonderes an dem Gottesdienst, vielleicht die Predigt, aber die habe ich ja nicht verstanden. Keine Kinder, die mitgeholfen haben, kein Krippenspiel, nichts. Die Pastorin stand ganz alleine vorne. Hätte ich nicht gewusst, dass Weihnachten ist, hätte ich nicht erkannt, dass es ein Weihnachtsgottesdienst ist. Ich habe ein paar Weihnachtslieder durch die Melodie wieder erkannt, aber mitgesungen hat keiner. In Deutschland ist es nicht unbedingt besser, aber die Weihnachtsschlager laufen normalerweise immer. Hier hat einfach niemand mitgesungen, nicht einmal bei Stille Nacht, was ja wohl jeder irgendwie kann. Ich hatte das Gefühl, bei Stille Nacht auf isländisch in meiner Umgebung am meisten mitgesungen zu haben, obwohl ich den Text zum ersten Mal gesehen habe. Verrückt! Es ist meiner Meinung nach leider überhaupt keine festliche Stimmung aufgekommen.

Kann ich jetzt noch erfrieren? :D



Dienstag, 24. Dezember 2013

Kertasníkir


Heute ist der letzte der 13 Weihnachtskobolde gekommen. Im deutschen heißt er Kerzenschnorrer. Auch hier lässt sich relativ einfach vom Namen her erahnen, was er so im Schilde führt. Er schnorrt Kerzen. Den Kindern hat er aber Geschenke gebracht. Den Mädels eine Strumpfhose und Eymi die Weihnachtsausgabe von den Donald Duck Büchern.
Kertasníkir ist ein Spitzbube, der von den vielen hellen Lichtern am heiligen Abend magisch angezogen wird. Eigentlich ist er aber ganz liebenswürdig und gutherzig. Er kann aber auch ganz schön dreist werden, und zwar wenn sich in seiner Nähe eine Kerze befindet. Man kann dann sicher sein, dass er versucht sie fix an sich zu nehmen.
Schade findet er nur, dass die Kerzen heutzutage nicht mehr aus gereinigten Tierfett bestehen. Denn dann sind sie für den letzten der Trolle eine wahre Delikatesse. Lassen kann er es dennoch nicht, alle Kerzen anzuknabbern, man kann ja schließlich nie wissen, ob vielleicht doch noch eine aus Tierfett besteht.
Kerzenschnorrer ist nicht so viel Süße, ausser Kerzen mag er auch noch sehr gerne Fleisch, Milch und Laufabrauð.
Heute heißt es also gut auf die Weihnachtskerzen aufpassen, damit gleich beim Fest nicht plötzlich alle verschwunden sind. Vielleicht gibt es schon an einigen Beißspuren, dann kann man sicher sein, dass er da war und man gerade rechtzeitig den Raum betreten hat.















"Der jüngste liebt von ganzem Herzen
den hellen Schein der Weihnachtskerzen,
denn dieses Wunder, das funkelnde Licht,
gibt es zu Hause in den Bergen nicht.
So manches Kind hat wohl halb versteckt
auch ihm eine Kerze zugesteckt."

Das 24. und letzte Türchen!


Ich wünsche euch allen Fröhliche Weihnachten und ein schönes Fest!!

Montag, 23. Dezember 2013

Der Blick zum Fenster



Die Tage werden zwar seit gestern wieder länger, aber davon bekomme ich so viel noch nicht von mit :D
Heute habe ich einmal ein paar Fotos gemacht, immer wenn ich mal aus dem Fenster geschaut habe und gedacht habe:"Immer noch dunkel :-/!" bzw. "schon wieder dunkel!"
10:00 Uhr

10:30 Uhr

14:15 Uhr






15:30 Uhr

16:00 Uhr

Heute war der erste richtige Ferientag der Kinder und somit hatte ich nicht so viel Zeit, wie sonst. Der Kindergarten hatte heute aber noch offen, sodass nur die zwei Größeren da waren. Was aber nicht unbedingt einfacher war. Ich stand gerade unter der Dusche, da ging das Gezanke los und kurze Zeit später standen beide vorm Badezimmer und wollten, dass ich ihnen Recht gebe. Super, also schnell Handtuch umgebunden und raus, bevor noch ne Prügelei anfängt, das kann die Mittlere nämlich durchaus gut. Natürlich ging es ums Ipad. Wie so oft, ich habe dann ganz diplomatisch jedem ne halbe Stunde erlaubt. Danach haben wir dann Islandopoly gespielt. Was aber auch nicht gut geendet hat, als Þórgunnur langsam bemerkte, dass sie am Verlieren ist, ist sie in ihr Zimmer gerannt, um zu heulen. Sie kann absolut nicht verlieren, es nervt tierisch. Anfangs habe ich ja immer versucht, wenn sie nachmittags vorm TV oder PC hangen, mit ihnen Spiele zu spielen. Das lasse ich aber mittlerweile sein, weil ich das ewige Geheule, sobald man verliert nicht jeden Tag ertragen kann. Letztens ist sie sogar in ihr Zimmer gerannt, als sie mit ihren Freundinnen ein Spiel gespielt hat.

Heute Mittag gab es dann Rochen. Heute ist nämlich Þorláksmessa, ein Gedenktag an einen Bischof.
Zum Essen gibt es dann traditionell Gammelfisch, der ganz erbärmlich stinkt. Alle Geschäfte habe länger auf und man trifft sich zum Kaffee trinken.
Zum Glück findet meine Familie den stinkenden Gammelfisch auch nicht so gut, sodass sie normalen Rochen essen. Das ist mittlerweile, gerade in der jüngeren Generation auch sehr üblich, dennoch ist das Fisch essen an diesem Tag noch sehr üblich, da es an den Weihnachtstagen dann ja genug Fleisch zu essen gibt.

Auch einen Paketschein habe ich im Briefkasten gefunden. Ich bin dann auch nach dem Mittag schnell zur Post gefahren, weil Sigga noch etwas Zeit hatte und ich das Auto nehmen konnte. So sehr habe ich gehofft, dass es das Paket von Mama und Papa ist, aber wie es nunmal wieder so ist, war es dies natürlich nicht. Ich muss ganz ehrlich sagen, ich habe mich schon über das Paket gefreut, aber irgendwie war die Enttäuschung doch größer. Es nervt mittlerweile einfach nur, dass die Post es einfach nicht hinbekommt ein Paket hier rüber zu bringen.

Jetzt werde ich noch einen Weihnachtsfilm schauen, mal schauen was ich im Internet so finde, die beste Auswahl gibt es zwar nicht, aber nun gut. Irgendwas wird schon akzeptabel sein.
Die Kinder toben auch alle noch im Haus rum, ich hoffe sie schlafen morgen mal ausnahmsweise länger. 


 

Ketkrókur


Heute Nacht ist Ketkrókur gekommen, er hatte sich sogar die Mühe gemacht, die Mitbringsel einzupacken. Naja, vielleicht hat er sich ein bisschen Hilfe bei Sigga Dora geholt. Für die Mädels gab es eine Kette mit einem Engel als Anhänger und für Eymi einen Schutzengel, den man an die Wand hängen kann. Sie sahen sehr schön aus und kamen auch bei den drei Kids gut an.
Ketrókur heißt übersetzt Fleischangler.
Er läuft mit einem langen Haken durch die Gegend, um von den Dächern aus die Fleischkeulen aus den Räucherkanälen der Häuser zu angeln. Dies geht allerdings heutzutage nicht mehr so gut, da die meisten Häuser keine Räucherkanäle mehr haben, sondern Kühl- und Gefrierschränke. Das bedauert Ketkrókur sehr.
Aber da die meisten Isländer am Heiligenabend Hangakjöt essen, versucht er dann ganz klamheimlich sich etwas aus den Küchen zu klauen. Meist klappt es auch schon am 23. Dezember, da das Fleisch wie bei uns nicht im Kühlschrank liegt, sondern schon in der Garage hängt (beim ersten Anblick habe ich mich ziemlich erschreckt, als da eine Lammkeule von der Decke hing).
Fleischangler ist der Schmächtigste von den 13 Brüdern, aus diesem Grund hat seine Mutter Grýla ihm auch überwiegend Fleisch zum Essen gegeben, damit auch er noch groß und stark wird. Dies ist ihr auch gelungen. Mittlerweile ist er groß, selbstsicher und manchmal auch etwas laut. Angst hat er eigentlich vor nichts und niemanden. Außer vor Gemüse, damit kann man ihn in die Flucht jagen. Er isst eigentlich nur Fleisch und trinkt Milch, dennoch ist er immer fröhlich.























"Am Schornstein sitzt er, guckt herunter
und was er sieht, das macht ihn munter.
Im Rauchfang unten die fetten Happen,
den Haken hater, um sie zu schnappen.
Da fühlt sich mancher schlecht betrogen,
das Weihnachtsessen ist weggeflogen."

Sonntag, 22. Dezember 2013

Gáttaþefur

21. Türchen

Heute, am 4. Advent hat endlich auch Gáttaþefur oder auf deutsch Türenschnüffler den Weg zu uns ins Tal gefunden.
Er hat eine sehr große und feine Nase, sodass er schon von weitem das Essen riecht, auch wenn es nur ganz wenig ist. Es ist für ihn nur von Vorteil, da seine Nase so gut ist, findet er zu Hause in der dunklen Höhle immer schnell den Weg in die Küche, wenn es Essen gibt. Die Augen nützen ihm nämlich in der dunklen Höhle nicht so viel. Durch seine gute Nase findet er auch schnell die Verstecke für die Weihnachtsbrötchen oder das Weihnachtsessen, was die Frauen im Haus vor der hungrigen Familie verstecken.
Gáttaþefur ist ein angenehmer und meist gut gelaunter Kerl. Er sucht und findet immer Essen und ist dabei, trotz seiner feinen Nase gar nicht wählerisch, hauptsache essbar! Natürlich hat er aber auch eine Lieblingsspeise und das ist das typisch nordisländische Laufabrauð (habe ich ja schon mal drüber berichtet, als wir es gebacken haben).
















"Statt zu schleichen, suchen, kriechen,
benutzt er die gute Nase zum Riechen.
Wo Beute ist, hat er schon erraten,
hoch in den Bergen riecht er den Braten.
Zielsicher geht er direkt an die Tür,
die Richtige, dafür hat er Gespür."

22. Türchen
Mein Wochenende war sehr schön. Gemeinsam mit Jónína habe ich einmal ein ganz entspanntes und vor allem ruhiges Wochenende verbracht. Wir haben Pizza gebacken, einen Kuchen gebacken, waren im Schnee spazieren und haben "Gilmore Girls" geschaut. Auch sind wir beide Nächte rausgefahren zum Meer, um Nordlichter zu sehen, leider waren wir an beiden Tagen erfolglos. Aber nun gut, wir haben es zumindest immer probiert. Gestern Nacht waren aber dafür ganz viele Sterne am Himmel und wir haben uns diese ein bisschen angeschaut, allerdings war es sehr windig, sodass wir doch relativ schnell wieder ins Auto gehuscht sind. Mal schauen, wann ich endlich welche sehe, so langsam wird es Zeit!!!!
Als ich wieder hier war, wurde ich direkt von zankenden Mädels begrüßt, am liebsten wäre ich umgekehrt, zurück ins ruhige Hólar, aber nun gut. Alle Kids waren irgendwie ganz schön verdreht heute. Liegt vielleicht schon an der Aufregung.
Der Tannenbaum wurde auch schon aufgestellt, er ist aber nicht der Schönste. Es ist eine Kiefer, fande ich schon gewöhnungsbedürftig und dann ist er mit einer bunten, kitschigen Lichterkette behangen, ganz viel Lametta und son Kitschzugs. Geschmackssache, kann ich ein Jahr mit leben, aber ich bevorzuge dann doch lieber etwas schlichtere Tannenbäume.

Gestern war der dunkelste Tag des Jahres und wahrscheinlich auch der Dunkelste meines Lebens. Irgendwie schon komisch, aber Jónína und ich haben ja die 2,5h Licht effektiv genutzt (siehe Bilder!). Jetzt wird es wieder von Tag zu Tag heller, ich freue mich schon drauf :)
Aber ich muss auch sagen, die Dunkelheit fande ich gar nicht so schlimm, natürlich war es komisch und man hat durchaus gemerkt, dass alle viel müder und fauler waren, dennoch hatte ich es aufregender erwartet.Obwohl manchmal denke ich um 5 Uhr schon, wann gibt es denn endlich Essen, es ist doch schon so lange dunkel :D


Jetzt freue ich mich auf die Helligkeit im Sommer, ich denke, dass die auch mehr Auffallen wird, weil man sich wahrscheinlich auch mehr draussen aufhalten wird und einfach merkt, wie lang der Tag dann auf einmal ist.











Weit & Breit kein Auto, also warum nicht mal auf die Hauptstraße Hólars setzen!