Dienstag, 10. September 2013

Schaftrieb

Am Wochenende war ich, wie angekündigt mit den Mädels auf der Farm der Großeltern, bzw. die Farm wird von dem Onkel betrieben.
Die Hinfahrt war schon sehr anders als erwartet. Ich habe mir schon gedacht, dass die Farm nicht zentral liegt, aber so in der Pampa hätte ich sie auch nun wieder nicht erwartet. Nach ca. 40 min bogen wir von der Ringstraße in einen Weg ein und fuhren über eine Brücke, die Oma hat mir erklärt, ab der Brücke fängt ihr Land an und die Brücke gehört im Grunde ihnen, weil der Weg nur zu ihrem Haus führt. Ich dachte mir dann, okay, hinter dem Hügel, der vor uns liegt, wird dann wohl die Farm sein. Nix da, hinter dem Hügel war nichts. Wir fuhren weiter und nach ca. 10Min erreichten wir dann den Briefkasten, ein Haus war aber immer noch weit und breit nicht in Sicht. Wir fuhren den nächsten Hügel hinauf und endlich kamen zwei Häuser zum Vorschein. Ein Neues, dass sehr modern aussieht, in dem der Onkel mit seiner Familie lebt und ein altes, in dem die Großeltern leben. Die Schafställe sieht man zwar, aber sie liegen unten am Hügel, also nicht direkt an den Häusern.
 
Zunächst sind wir dann in das Haus der Großeltern gekommen, ich muss sagen ein bisschen erschrocken war ich dann doch, das Haus ist sehr sehr alt und es sieht aus, als ob es bei dem nächsten Sturm zusammenfällt. Aber die Einrichtung war sehr gemütlich und auch das Zimmer, in dem ich schlafen sollte, war auf jeden Fall in Ordnung. Es gab dann auch direkt selbst gebackenen Kuchen, gleich 3 verschiedene hatte sie gebacken, lecker :)
Der Rest des Nachmittags war etwas langweilig, weil die Großeltern nicht so viel Englisch sprechen, sie können es zwar verstehen, aber beim sprechen tun sie sich etwas schwer. Vor dem Opa hatte ich erst ein wenig Respekt, weil er wie so ein alter Sturrkopf (Großvater von Heidi) aussieht und beim Kaffee hat er nichts gesagt, nur seinen Kaffee getrunken, Kuchen gegessen und ist dann aufgestanden. Aber beim Abendessen hat er dann auch geredet und er ist eigentlich ein ganz Lieber.
Um den Nachmittag dann rumzukriegen habe ich Fernsehen geschaut und ich habe meine neue Lieblingsserie entdeckt. Um 16Uhr läuft nämlich immer eine Doppelfolge "Sturm der Liebe" auf deutsch mit isländischem Untertitel. Die Handlung trifft zwar nicht so meinen Geschmach, aber es ist echt cool was deutsches zu schauen.
Abends kam dann die Tante, Iris vorbei, sie ist super lieb und immer gut gelaunt. Ich bin dann mit ihr rübergegangen, zu denen, weil sie meinte ich könnte die erste Nacht auch bei ihnen schlafen, da ihre Tochter, Inga (13) nicht da ist. Wir haben dann erst gequatscht und da sie nachmittags Blaubeeren gepflückt hatten, haben wir die dann noch zu Marmelade weiterverarbeitet, wir hatten ziemlich viel Spaß dabei, aber meinen Fingern sieht man sogar heute, vier Tage danach noch an, was ich gemacht habe, irgendwie wollen meine Finger gerne blau bleiben, denn trotz ganz viel Seife, werden die nicht wieder sauber.
 
Samstag Nachmittag wurde ich dann gefragt, ob ich Lust hätte mit zu kommen auf einen kleinen Spaziergang. Der Spaziergang hat sich dann aber in eine sehr sportliche Aktivität verwandelt. Wir wollten eigentlich ihrem Mann nur was bringen, er war nämlich dabei die Schafe von den Hügeln einzutreiben, um die auf die eingezäunten Wiesen für den Winter zu bringen, da aber die Schafe nicht so wollten, wie er, mussten wir kurzer Hand mithelfen. Er ist dann per Pferd losgeritten um die Schafe zu sammeln und wir mussten aufpassen, dass diese nicht wieder weglaufen, bzw. sie langsam zur Wiese treiben. Dies ist aber gar nicht so einfach, wenn plötzlich die Schafe ohne Vorwarnung losrennen und die können sehr schnell rennen, wenn sie wollen. 
Wir sind dann fast ne Stunde hinter Schafen hergerannt und das Hügel rauf, Hügel runter, Hüngel rauf, und so weiter. Zudem musste man noch aufpassen, wo man hintritt, da ab und an mal wieder ein paar Pfützen waren, oder auch gerne einmal ein Loch, was man vorher nicht gesehen hat, weil das Gras so hoch ist. Einmal bin ich voll in ein Loch gefallen, das war richtig tief, der Sohn, Gunnar musste mir dann raushelfen, weil ich da nicht wieder rausgekommen bin, aber dann gings weiter und ich habe ein bisschen besser aufgepasst. Als dann alle Schafe irgendwann zu Hause waren, war ich echt froh, weil das ist echt anstrengend. 
Ein paar der eingetriebenen Schafe!
Der Rest des Wochenendes war ganz entspannt, viel gechillt, gegessen und draussen gewesen, weil die Gegend ist echt schön, nur der Wind ist dort noch stärker, die zweite Nacht hatte ich deswegen auch ein paar Einschlafprobleme. 
Da kann und werde ich hoffentlich auch noch öfter ein Wochenende verbringen.


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