Nachdem
am Freitag alles gut gegangen ist, habe ich dann mal meinen ersten
Ausflug geplant. Leider war zwar die Planung perfekt, aber die
Ausführung ist total gescheitert. Alles war super vorbereitet, das
Ziel Varmahlið und auf dem
Rückweg halt bei Glaumbær.
Die Fahrradstrecke war eigentlich im Internet ganz in Ordnung, 25km
pro Weg, ich dachte das wäre wohl zu schaffen, schließlich hatte
ich zwischendurch ja auch vor in Varmahlið
zu essen und mich auszuruhen. Die Wettervorhersage war auch super,
kein Regen, Sonne und kein Wind. Ebenso ist das Fahrrad, welches mir
hier zur Verfügung steht, ein ziemlich gutes Trekkingrad, von daher
habe ich mir keine Sorgen gemacht. Morgens habe ich dann meinen
Rucksack gepackt mit allem, was man so braucht. Natürlich auch Tee
zum aufwärmen.
Als
ich dann kurz hinter Sauðárkrókur war, wollte ich schon aufgeben.
Trotz Mütze und Kaputze waren meine Ohren schon kalt, habe mir dann
meinen Schal noch mehr über die Ohren gebunden und der Wind, der
eigentlich überhaupt nicht stark war, hat mich aber ganz schön
Kraft gekostet, weil ich immer wieder Hügel raufmusste und der Wind
von vorne kam. Ständig musste ich eine Pause machen, weil ich nicht
mehr konnte und ich das Gefühl hatte, einfach nicht von der Stelle
zu kommen. Ich glaube die Autofahrer, die an mir vorbei gefahren
sind, haben auch immer nur gedacht, was eine Bekloppte, die hier mit
dem Fahrrad fährt :D
Als
ich nach 2 Stunden Fahrt, noch nicht mal Glaumbær erreicht hatte,
was an der selben Straße liegt, ca. 15Km von Sauðárkrókur
entfernt, habe ich beschlossen aufzugeben. Ich habe mich nicht
getraut, noch weiter zu fahren, schließlich wollte ich auch noch
wieder nach Hause kommen. Da auf meiner Karte leider Glaumær nicht
eingezeichnet ist, konnte ich noch nicht mal entscheiden, ob das
sinnvoll war, höchstwahrscheinlich käme nach dem nächsten Hügel
Glaumbær, naja, ich war aber froh als ich dann umgedreht habe, weil
endlich hatte ich Rückenwind. Der Rückweg war dann auch ganz angenehm
und ich musste nicht so viele Pausen machen, wie auf dem Hinweg.
Dennoch habe ich den letzten Hügel zu unserem Haus geschoben, da
ging dann gar nichts mehr und als ich zu Hause war, habe ich dann
auch den Rest des Tages auf dem Sofa verbracht. Nur zum Abendessen,
wir waren bei Siggadora, der Mutter von Tóti zum Essen eingeladen,
habe ich mich dann noch einmal aufgerafft.
Während
der Fahrradtour bin ich auch an echt süßen Flüsschen und schönen
Aussichten vorbei gekommen, aber ich war so k.o., dass ich nicht mal
Lust hatte meine Kamera aus der Tasche zu kramen, um Fotos zu machen,
das werde ich aber, wenn ich mit Auto dahin fahren kann, noch mal
wiederholen, schließlich kann ich ja überall anhalten.
Mein
Fazit aus dem gestrigen Tag ist eindeutig, nicht noch einmal Fahrrad
fahren auf dieser Insel zu dieser Jahreszeit. Eventuell werde ich mich im Mai, wenn der Frühling langsam
kommt noch einmal an eine Fahrradtour wagen, aber eher auf keinen
Fall. Ich hoffe dass ich nächstes Wochenende vielleicht das Auto zur
Verfügung habe und dann werde ich meinen geplanten Ausflug
wiederholen, nur mit einem angenehmeren Fortbewegungsmittel.
Ich konnte diese Nacht auch super schlafen und wären die Kids nicht am Wochenende auch immer schon um 8Uhr aktiv, hätte ich wahrscheinlich auch noch länger als 9 Uhr schlafen können.
Heute
hoffe ich, dass Siggas Freundin noch vorbeikommt, sie hat nämlich
auch ein AuPair, wohnt zwar in Reykjavik, aber sie sind ca. 1x im
Monat hier oben bei den Großeltern, sodass wir uns dann öfter
treffen könnten, bzw. ich dann auch jemanden hätte, wenn wir uns
gut verstehen, der in Reykjavik wohnt, wo ich dann ab und zu mal
übers Wochenende hin könnte.
Auch
bin ich auf heute Abend gespannt, der Wind ist schon ziemlich stark
und der Himmel dunkel. Alle Anzeichen sprechen dafür! Es wurde
nämlich gestern eine Wetterwarnung ausgesprochen, dass ein sehr
starker Schneesturm gegen späten Nachmittag/Abend kommen soll und
die Wetterwarnungen sollte man, wie ich gelesen habe, auf keinen Fall
ignorieren. Mal schauen, was heute Abend hier so abgeht.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen