Montag, 10. Februar 2014

Ich bin ein AuPair, holt mich hier raus!

Anfangs war noch alles gut...

Diesen Satz hätte ich am liebsten Samstagabend so manches mal gerufen, als wir "lecker" gegessen haben. Aber da ich ja kein feiger Z-Promi bin, habe ich das Essen tapfer durchgezogen und hätte natürlich alle Sterne bekommen :P
Worüber ich spreche ist Þorrablót.

Þorrablót ist eine traditionelle Opferfeier für die nordischen Götter. Es wird im letzten Wintermonat namens Þorri gefeiert. Der Monat fängt am letzten Freitag im Januar an, es ist dann Halbzeit vom Winter. Heute feiert man es nicht mehr, um Götter zu verehren, sondern weil es eine gesellige Feier ist.
Früher allerdings mussten den Göttern Opfer gebracht werden, da zu dieser Zeit der Winter noch lange nicht vorbei ist und die Vorräte sich so langsam dem Ende neigten, aber aufgrund der Kälte konnten keine neuen Vorräte gewonnen werden, sodass man auf die Hilfe der Götter angewiesen war.
... doch so langsam wurde ich dann doch nervös!
Überall auf der Insel gibt es diese Feste. Hier in Sauðárkrókur war ein großes öffentliches am Samstagabend in der Sporthalle, es werden aber auch manchmal noch in der Schule, Gruppen, etc. kleinere veranstaltet. Sigga geht zum Beispiel noch auf eins von den Priestern. Mir ist aber eins auf jeden Fall genug. Noch einmal würde ich höchstens hingehen, um das Rahmenprogramm zu genießen, aber nicht wegen des Essens.

Ich war Samstagabend dabei, ich wusste schon was auf mich zukommt, aber entgehen lassen wollte ich mir das ja auch nicht. Schließlich bin ich hier, um die Kultur kennen zu lernen und da gehört Þorrablót auf jeden Fall dazu. Als wir aber gefahren sind, habe ich schon ein wenig neidisch geschaut. Die Mädels und der Babysitter haben nämlich Pizza bestellt.
Naja, verhungert bin ich ja auch nicht. Nur musste ich mich ziemlich überwinden, um satt zu werden.
Was ein leckerer Korb :D
Sigga, Sigga Dora und ich sind dann gefahren. Jeder bringt sein Essen selber mit. Schon witzig, alle stehen vor dem Eingang mit großen Schüsseln und Körben. Letztendlich hat aber jeder fast dasselbe zu Essen. Vorteil aber für mich, Sigga hat extra viel Brot und Kartoffelmus besorgt :)
Schweinmagen, Schweinsfett und Schweinssülze
Als der Trog geöffnet wurde, ist mir fast das Wasser im Mund zusammengelaufen. Was mich da leckeres angeschaut hat, ihr glaubt es nicht.

Es gab Schafskopf, Schafshoden, geräuchertes Lamm, Schafssülze, gesäuerte Schafsbrust, Schweinemagen, Schweinsfett, Schweinssülze, Walfett, Trockenfisch, Blutwurst, Leberwurst, fermentierter Hai, Roggenbrot, eingelegter Widderhoden, Fladenbrot, Weizenbrot, Krautsalat, Kartoffelmus und Rübenmus. Natürlich nicht zu vergessen ist der Kümmelschnaps. Schmeckt naja, etwas ekelig und ziemlich stark, aber nach dem Essen war der Schnaps die geringste Überwindung. Es fließt an dem Abend sehr sehr viel Alkohol, natürlich weil es eine Feier ist, aber vorallem wird der Schnaps auch zur Verdauung getrunken, da mittlerweile auch für isländische Mägen das Essen nicht unbedingt mehr so bekömmlich ist.
Am besten hat mir die Schafsbrust geschmeckt, sie war zwar gesäuert, hat aber sonst nur nach kaltem Schnitzel geschmeckt.

Schafskopf, Schafshoden, geräuchertes Lamm, Schafsbrust, Blutwurst und Leberwurst
Bevor wir angefangen haben, habe ich mal direkt den Weg zur Toilette begutachtet, falls mein Magen dann doch streikt, hat er aber nicht.
Ich habe tapfer und neugirieg wie ich bin ALLES probiert.

Wie es mir dabei ergangen ist, könnt ihr im nächsten Post lesen!

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