Als ich
Sonntagmorgen aus dem Bad in der Wohnung in Kopavegur kam, stand
plötzlich die ganze Familie davor.
Ich habe
mich etwas gewundert, aber dann sind sie angefangen Happy Birthday
auf isländisch zu singen und Þórgunnur
hat mir eine Tasche überreicht.
Und?!
Was war drin?!
Jaa :)
Jaa :)
Hinteransicht, Vorderansicht muss noch gemacht werden :D |
Mein
Islandpulli, bzw. meine Jacke. Endlich war sie fertig. Natürlich
habe ich sie direkt angezogen und sie passt. Die Farben sind auch
total schön und die Jacke ist einfach super warm. Das ist echt das
beste Geschenk, was man mir hier hätte machen können. Jetzt bin ich
in Besitz eines Isländerpullis und das ist auch nötig, weil jeder
hier hat einen und ich glaube ohne hätte ich auch nicht von dieser
Insel zurück kommen können.
Ich habe
mir auch direkt überlegt, dass ich eigentlich zum Ende noch einen
haben möchte, aber ein bisschen sparen muss man dafür schon. Ganz
billig sind die leider nicht, aber dafür auch immer handgemacht.
Gestern
Abend war dann die Strickerin zum Abendessen eingeladen. Sie ist auch
gleichzeitig eine Freundin der Familie. Ihr habe ich dann auch ganz
stolz meine Jacke präsentiert, sie fand auch, dass sie mir sehr gut
steht, allerdings war sie nicht ganz zufrieden, da sie meinte, die
Ärmel wären zu lang und die Jacke wäre etwas zu weit. Mit der
Weite hat sie durchaus Recht, aber damit kann ich leben, ich kann sie
sogar über einen dicken Pulli anziehen und das hat durchaus
Vorteile. Die Ärmel finde ich persönlich super, ich mag es, wenn
die Hände darin verschwinden können, das ist dann immer gleich noch
ein bisschen wärmer.
Allerdings
muss ich mich noch ein wenig an die Wolle gewöhnen, wenn ich die
Jacke zu lange anhabe, kratzt sie doch am Hals. Ich hoffe das stört
mich bald nicht mehr.
Auf
jeden Fall bin ich jetzt super glücklich und stolz, endlich einen
Isländerpulli zu besitzen.
Was ist
heute sonst so passiert?
Nicht
viel, es war den ganzen Tag trüb und ich hatte kein Lust beim
Nieselregen zur Post zu gehen, sodass die Postkarten ihren Weg noch
nicht nach Deutschland gefunden haben.
Das
Abendessen war dann der HORROR! Ich hab heute Mittag schon die Tüten
begutachtet, die da aus der Truhe geholt wurden, konnte aber nichts
normales identifizieren. Als das "Fleisch" dann in den Topf
kam, hat es plötzlich angefangen ganz komisch zu riechen. Habe mich
deshalb mal in die Küche begeben, um nachzuschauen, was dort so im
Topf ist.
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Lecker! Sláter! |
Was ich
da entdeckt habe, sah einfach überhaupt nicht appetitlich aus. Sigga
sagte mir dann, dass es Sláter gibt und ich habe erst einmal
gegoogelt. Sláter ist traditionelle isländische Küche. Es sind
Schafsinnereien gekocht im Schafsmagen. Lecker, was habe ich mich
aufs Abendessen gefreut und dabei hatte ich so Hunger. Dieses gibt es
einmal in Blut getränkt und einmal ohne. Tóti, er kennt sich ja mit
der deutschen etas Küche aus, hat nur gesagt, ich solle beim ersten
Mal lieber das ohne Blut essen, das Andere werde ich wahrscheinlich
erst recht nicht mögen. Ich gar nicht scheu, habe also probiert.
Alle Augen der Familie waren auf mich gerichtet, ganz schön komisch.
Es schmeckt schon ziemlich eigenartig, aber gemixt mit Kartoffelbrei
und Zucker (essen die alle hier so) konnte man es essen. Das Rote
habe ich auch probiert, aber das war dann wirklich richtig ekelig.
Aber ich
wurde gelobt, weil die wenigsten Deutschen (Ausländer) können/wollen
das essen. Vorgänger von mir mussten sich auch durchaus schonmal
danach übergeben. Soweit ist es bei mir Gott sei Dank nicht. Wenn es
dies nicht zu oft geben sollte, kann ich es auch ab und an essen.
Nun
genug für heute, ist schon spät! Gute Nacht!
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