Mittwoch, 23. Oktober 2013

Mein 2. Geburtstag in Island!

Als ich Sonntagmorgen aus dem Bad in der Wohnung in Kopavegur kam, stand plötzlich die ganze Familie davor.
Ich habe mich etwas gewundert, aber dann sind sie angefangen Happy Birthday auf isländisch zu singen und Þórgunnur hat mir eine Tasche überreicht.
Und?! Was war drin?!
Jaa :)
Hinteransicht, Vorderansicht muss noch gemacht werden :D
Mein Islandpulli, bzw. meine Jacke. Endlich war sie fertig. Natürlich habe ich sie direkt angezogen und sie passt. Die Farben sind auch total schön und die Jacke ist einfach super warm. Das ist echt das beste Geschenk, was man mir hier hätte machen können. Jetzt bin ich in Besitz eines Isländerpullis und das ist auch nötig, weil jeder hier hat einen und ich glaube ohne hätte ich auch nicht von dieser Insel zurück kommen können.
Ich habe mir auch direkt überlegt, dass ich eigentlich zum Ende noch einen haben möchte, aber ein bisschen sparen muss man dafür schon. Ganz billig sind die leider nicht, aber dafür auch immer handgemacht.
Gestern Abend war dann die Strickerin zum Abendessen eingeladen. Sie ist auch gleichzeitig eine Freundin der Familie. Ihr habe ich dann auch ganz stolz meine Jacke präsentiert, sie fand auch, dass sie mir sehr gut steht, allerdings war sie nicht ganz zufrieden, da sie meinte, die Ärmel wären zu lang und die Jacke wäre etwas zu weit. Mit der Weite hat sie durchaus Recht, aber damit kann ich leben, ich kann sie sogar über einen dicken Pulli anziehen und das hat durchaus Vorteile. Die Ärmel finde ich persönlich super, ich mag es, wenn die Hände darin verschwinden können, das ist dann immer gleich noch ein bisschen wärmer.
Allerdings muss ich mich noch ein wenig an die Wolle gewöhnen, wenn ich die Jacke zu lange anhabe, kratzt sie doch am Hals. Ich hoffe das stört mich bald nicht mehr.
Auf jeden Fall bin ich jetzt super glücklich und stolz, endlich einen Isländerpulli zu besitzen.

Was ist heute sonst so passiert?
Nicht viel, es war den ganzen Tag trüb und ich hatte kein Lust beim Nieselregen zur Post zu gehen, sodass die Postkarten ihren Weg noch nicht nach Deutschland gefunden haben.
Das Abendessen war dann der HORROR! Ich hab heute Mittag schon die Tüten begutachtet, die da aus der Truhe geholt wurden, konnte aber nichts normales identifizieren. Als das "Fleisch" dann in den Topf kam, hat es plötzlich angefangen ganz komisch zu riechen. Habe mich deshalb mal in die Küche begeben, um nachzuschauen, was dort so im Topf ist.
Lecker! Sláter!
Was ich da entdeckt habe, sah einfach überhaupt nicht appetitlich aus. Sigga sagte mir dann, dass es Sláter gibt und ich habe erst einmal gegoogelt. Sláter ist traditionelle isländische Küche. Es sind Schafsinnereien gekocht im Schafsmagen. Lecker, was habe ich mich aufs Abendessen gefreut und dabei hatte ich so Hunger. Dieses gibt es einmal in Blut getränkt und einmal ohne. Tóti, er kennt sich ja mit der deutschen etas Küche aus, hat nur gesagt, ich solle beim ersten Mal lieber das ohne Blut essen, das Andere werde ich wahrscheinlich erst recht nicht mögen. Ich gar nicht scheu, habe also probiert. Alle Augen der Familie waren auf mich gerichtet, ganz schön komisch. Es schmeckt schon ziemlich eigenartig, aber gemixt mit Kartoffelbrei und Zucker (essen die alle hier so) konnte man es essen. Das Rote habe ich auch probiert, aber das war dann wirklich richtig ekelig.
Aber ich wurde gelobt, weil die wenigsten Deutschen (Ausländer) können/wollen das essen. Vorgänger von mir mussten sich auch durchaus schonmal danach übergeben. Soweit ist es bei mir Gott sei Dank nicht. Wenn es dies nicht zu oft geben sollte, kann ich es auch ab und an essen.

Nun genug für heute, ist schon spät! Gute Nacht!

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