Gestern
war es soweit, ich hatte Geburtstag. Ich muss zugeben bereits in
Deutschland habe ich mich nicht auf diesen Tag hier gefreut. In einem
fremden Land, bei einer fremden Familie, wo man noch nicht lange ist,
kann es ganz schön anders sein, als zu Hause. So wie man es gewohnt
ist und wie man es mag, wirde es wohl kaum werden, vor allem nicht,
wenn man erst so kurze Zeit, wie ich hier bin. Dies war mir bewusst,
aber trotzdem habe ich mich auf meinen Geburtstag gefreut.
Schließlich begann gestern ein neues Jahrzehnt für mich. Nun habe
auch ich die zwei vorne stehen. Wie habe ich nun meinen Geburtstag
auf isländisch gefeiert.
Nachdem
wir dann noch lange gequatscht haben, wurden wir dann morgens, nicht
gerade spät von den zwei kleinen Rackern geweckt, die in Jónínas
AuPair-Familie leben. Es war aber nicht ganz so schlimm, ausserdem
sind die beiden Jungs auch ziemlich süß, was dann einiges wieder
weg macht. Zum Frühstück gab es dann extra für mich Brötchen,
Nutella und gekochte Eier. Mein Brötchen war sogar mit einer Kerze
versehen. Das war das erste Mal, dass ich ein Geburtstagsbrötchen
mit Kerze bekommen habe.
Als wir
dann ein schönes deutsches Frühstück genossen durften, haben wir
das super Wetter ausgenutzt. Es hatte zwar nachts leider nicht
geschneit, was ich mir eigentlich sehr gewünscht hatte, aber die
Sonne hat geschienen und es war ein herrlicher Herbsttag. Wir haben
einen Spaziergang durch den Wald hinter der Uni gemacht und viele
schöne Fotos mit Jónínas guter Kamera gemacht. Es war einfach nur
wunderschön, wie die Landschaft aussah bei dem Sonnenlicht. Hier ist
es sowieso immer wieder faszinierend, wie sich die Landschaft
verändert, sobald die Lichtverhältnisse anders sind. Jedesmal sieht
es anders aus.
Kein Schnee, aber immerhin Eis |
Gegen
Mittag bin ich dann langsam nach Hause gefahren, schließlich dachte
ich mir vielleicht macht meine Familie ja auch noch was für mich an
meinem Geburtstag. Es war leider nicht so wie erhofft. Mir wurde am
Nachmittag deutlich, dass den Isländern nicht viel an Geburtstagen
liegt, dies hatte ich bereits an Eymis Geburstag gemerkt, aber
irgendwie habe ich doch noch gehofft, dass mein Geburtstag vielleicht
ein bisschen mehr gefeiert wird, als wie ein ganz normaler Tag. Nun
gut, wenn es hier nicht üblich ist, dann muss ich das akzeptieren,
schließlich bin ich ja hier, um eine andere Kultur erleben zu
dürfen.
Abends
habe ich dann noch geskypt und Geburtstagswünsche entgegennehmen
dürfen, es war sehr schön.
Meinen
Isländerpulli habe ich leider noch nicht bekommen, er ist
anscheinend wohl noch nicht fertig. Auch das Paket von zu Hause kann
ich erst morgen von der Post abholen, aber ich freu mich schon riesig
darauf und kann es gar nicht abwarten, morgen zur Post zu gehen.
Im
Großen und Ganzen war mein Tag in Ordnung, vor allem der Morgen war
schön, aber es ist einfach was anderes, wenn man zu Hause mit seiner
Familie feiern darf. Darauf freue ich mich nächstes Jahr schon sehr.
Also haltet euch alle den 6.10.14 frei, da feier ich meinen
Geburtstag und zwar richtig mit leckerer Torte und Kuchen, mit Kaffe
und Sekt.
Gestern
Abend hätte ich wahrscheinlich gesagt, es war der zweitschlimmste
Geburtstag meines Lebens, aber heute einen Tag später sehe ich es
nicht mehr so. Er zählt nicht zu meinen Lieblingsgeburtstagen, aber
dennoch war er etwas Besonderes, schließlich habe ich ihn in Island
erleben dürfen, was wahrscheinlich nicht mehr so schnell wieder
passiert.
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