Donnerstag, 30. Januar 2014

Hin und Her!


Ich hatte mich Mitte Oktober bereits damit abgefunden, dass kein Sprachkurs zu stande kommt.
Dann kam die Hoffnung, ich kann an der Schule isländisch lernen, ist dann aber aufgrund von zu wenigen ausländischen Schülern nicht zu stande gekommen. Also bin ich im Isländischkurs für Muttersprachler gelandet. So langsam habe ich mich auch eingelebt, der Unterricht ist etwas komisch, was aber auch durch die Zwischenfälle verständlich ist, ich und auch die Lehrerin hofft, dass es in zwei Wochen alles ein Ende hat und dann der Alltag hier wieder einkehrt.
Die Karte sagt wohl alles :D
Vor zwei Wochen hieß es dann aber, dass es eventuell doch einen Ausländerkurs gibt, der aber dann aufgrund von einem schlechten Programm abgesagt wurde. Also habe ich mich dann Montag offiziell in der Schule angemeldet. Heute musste ich dann noch einen Zettel ausfüllen und abgeben und da hat mir die Schülerberaterin gesagt, sie versuchen jetzt in Kooperation mit der Fárskolinn (eine Art Volkshochschule) doch noch einen Ausländerkurs zu stande zu bringen. Angeblich soll er dann Mitte Februar starten, ich lasse mich einfach mal überraschen. Aber ich bin trotzdem ganz zuversichtlich, da meine Lehrerin, wenn sich kein anderer findet diesen Kurs leiten wird und sie sagte schon, dass sie auch bereit ist den zu machen, ohne dass dort bestimmte Mitgliederzahlen und Gehälter erfüllt werden müssen, weil sie jetzt sowohl mich, als auch eine andere Frau kennt, die bereits seit 2 Jahren hier ist und vergebens auf einen Kurs wartet. Mal schauen, wie sich das noch so entwickelt, ganz schön spannend hier an einem Sprachkurs teilnehmen zu wollen :D

Wie ich oben schon erwähnte, ist in der Schule seit Dienstag wieder Ausnahmezustand. Nun ist auch der Fahrer des Autos, welches am 12.1 mit einem von Wind auf Glatteis ins rutschen geratenen LKW zusammprallte und wobei die Beifahrerin, Anna Jóna direkt starb, gestorben. Skarphéðin Andri war der Freund von Anna Jóna, kam aber nicht hier aus dem Ort, sondern aus Reykjavík, weswegen Sigga also nicht noch eine schwere Beerdigung vor sich hat. Der Junge lag seitdem im Krankenhaus und ist nun, wie seine Mutter ganz süß sagte "[Nun ist er] zu seinem Engel Anna Jóna geflogen".
Trotzdessen er in Reykjavík wohnt, kannten ihn hier viele, da er letztes Jahr noch isländisch hier studiert hat und eben der Freund von Anna Jóna war. Somit musste Sigga in den letzten drei Tagen wieder einiges arbeiten. Sein bester Freund wohnt hier und Sigga war Dienstag den ganzen Tag/Abend da. Ich musste ausnahmsweise dann Hjördis vom Kindergarten holen und dann durfte ich 2 Stunden Teletubbie-Memory spielen. Gestern war dann Trauerfeier in der Schule und anschließend konnte man zu Sigga gehen, um mit ihr zu reden. Dementsprechend ist auch sie wieder ganz schön mitgenommen und hat sich heute Nachmittag frei genommen und fährt jetzt gleich zur Massage.
In der Schule heute morgen lag wieder ein Kondolenzbuch aus und auf dem ganzen Weg und der Straße bis runter zur Kreuzung waren Kerzen aufgestellt.
Es ist doch ganz schön komisch, wenn man da dann vorbeiläuft und das sieht. Auch in der Schule fühle ich mich so unwohl, heute waren nur zu viert. Die Lehrerin sagte dann, das ich in der Klasse mit den Freunden von ihm bin, was also das Fehlen der meisten erklärt hat. Die Lehrerin hat dann so ein bisschen Einzelunterricht mit mir gemacht, da mit dem Rest nichts anzufangen war. Das war total komisch, weil ich ganz normal war und alle anderen in Trauerstimmung, von aussen sieht das bestimmt so aus, als ob ich so ein Gefühlskaltermensch bin und ich nicht Trauer, aber ich kannte ihn ja nicht.

Wenn Sigga gleich zur Massage fährt, muss ich babysitten, leider ist Eymi noch nicht im Bett. Hoffentlich macht Tóti das noch, bevor er sich auf dem Weg in den Süden macht, um morgen dann wieder fürs Wochenende nach Schweden zu fahren. Nein, macht er nicht, er fährt jetzt. Mist, muss ich das wohl machen!

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