Heute
genau bin ich 5 Monate auf Island. Es ist super, aber irgendwie
gingen die Monate doch so schnell vorbei und auch die Wochen vergehen
in letzter Zeit immer so schnell. Vor allem seit 2014 habe ich das
Gefühl, die Zeit rast, sieht man auch an meiner doch sehr
komprimierten Anzahl an Posts. Meist ist es immer schon so spät,
dass ich keine Lust mehr habe noch anzufangen zu schreiben.
Und
jetzt folgt in so kurzer Zeit schon wieder der nächste Post,
verrückt!
Aber
dieser Post ist eigentlich mit der Berichterstattung meines Lebens
hier jetzt auch schon wieder fertig.
Diesen
Post möchte ich nämlich heute mal einem Buch widmen, was mich in
der letzten Zeit ziemlich gefesselt hat. Es ist kein Buch über
Island, auch wenn auf meiner Buch-/Tv- Tippseite wieder zwei neue
dazu gekommen sind.
Es ist
ein Buch über die Welt ohne uns Menschen. Erst war ich skeptisch
über das Buch, ich konnte mir nichts darunter vorstellen. Das Buch
heißt "Die Welt ohne uns" von Alan Weisman. Ich möchte
euch dieses Buch nicht direkt empfehlen, da es sehr speziell ist und
nicht für jede Leseratte etwas ist.
Das Buch
beschäftigt sich mit der Erde, in einer Zeit, in der wir
ausgestorben sind. Es geht nicht darum, wie irgendwelche Aliens
unseren Planeten einnehmen, sondern was mit der Natur passiert.
Werden
die Tiere ohne uns überleben können? Wird die Erde dank unseres
zurückgelassenen Mülls zu Grunde gehen? Kann die Natur das ganze
Plastik, die Chemikalien und die Atomkraftwerke
vernichten/überleben/verarbeiten? Welche Katastrophen passieren,
wenn keiner mehr die Maschinen in den Fabriken, den Atomkraftwerken,
den Schleusen, etc. beaufsichtigt? Werden sich vor dem aussterben
bedrohte Arten erholen können? Holt sich die Pflanzen- und Tierwelt
ihren ursprünglichen Lebensraum, der von uns mit Städten bebaut
wurde zurück? Wird es eine neue Schlüsselspezie wie uns geben?
Welche Affenart stellt sich als nächste auf zwei Beinen?
Alle
diese Fragen werden auf wissenschaftlicher Basis beantwortet und
dabei wirkt das Buch bei weitem nicht wie ein Sachbuch, sondern lässt
sich lesen wie ein Roman.
Interessant
fande ich vor allem die Erzählungen über Gegenden, wo sich die
Natur ihren Lebensraum zurück geholt hat, beziehungsweise genau wie
wir vorher mal einfach eine Gegend in Beschlag genommen hat. Bespiel
Tschernobyl, dort sind viele verdrängte Pflanzen zurückgekehrt,
nachdem die Menschen diesen Platz verlassen haben, was aufgrund der
Strahlenbelastung mit diesen Planzen passiert, weiss noch keiner,
aber sie haben die Chance ergriffen, ihre ehemalige Heimat zurück zu
bekommen.
Auch hat
mir an diesem Buch gefallen, dass ganz klar deutlich gemacht wird,
durch Seuche oder Krieg kann die ganze Menschheit eigentlich nie
aussterben. Es wird also kein Horrorszenario produziert. Bei solchen
Katastrophen findet jediglich ein Massensterben und eine starke
Selektion der Stärksten statt.
Es
werden zwei realistische Möglichkeiten unseres Aussterbens
erläutert.
Die
erste ist, irgendwann in Tausenden von Jahren, stirbt aus der
Erfahrung der Evolution jede Spezie aus. Die einzigen, die bis jetzt
immer da waren, waren Mikroorganismen, alle anderen Arten sind im
Laufe der Jahrmillionen ausgestorben und neue haben sich gebildet.
Die
zweite ist, dass wie bei der Theorie des Aussterbens der Dinosaurier
ein Meteorit auf die Erde einschlägt und somit alles Leben
auslöscht. Dann wird es wieder einige Tausendjahre dauern, bis sich
die Mikroorganismen zu neuen Spezien entwickelt haben.
Meiner
Meinung nach ein hochinteressantes Buch, aber auch sehr speziell.
Den
Abschluss des Buches fande ich sehr gut und er fasst die Erkenntisse
des Buch noch einmal sehr gut zusammen und über folgendes Zitat
sollte jeder einfach mal für sich nachdenken, wenn er im Garten
wieder einen heimischen Baum fällt, nur weil er im Sommer zu viel
Schatten spendet an den Stellen, wo man sich doch lieber zum Sonnen
hinlegen möchte!
"Die
Menschheit in ihrer Gesamtheit ist unzähligen anderen Arten zu Dank
verpflichtet. Ohne sie könnten wir
nicht existieren. So einfach ist das. Wir können es uns nicht
leisten, sie zu vernachlässigen – so wenig wie wir die Erde
vernachlässigen dürfen, die uns alle hervorbringt und am Leben
erhält. Die Erde könnte ohne uns sein, aber wir nicht ohne sie."
(Alan
Weisman)
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