Montag, 27. Januar 2014

"Die Erde könnte ohne uns sein, aber wir nicht ohne sie."


Heute genau bin ich 5 Monate auf Island. Es ist super, aber irgendwie gingen die Monate doch so schnell vorbei und auch die Wochen vergehen in letzter Zeit immer so schnell. Vor allem seit 2014 habe ich das Gefühl, die Zeit rast, sieht man auch an meiner doch sehr komprimierten Anzahl an Posts. Meist ist es immer schon so spät, dass ich keine Lust mehr habe noch anzufangen zu schreiben.

Und jetzt folgt in so kurzer Zeit schon wieder der nächste Post, verrückt!
Aber dieser Post ist eigentlich mit der Berichterstattung meines Lebens hier jetzt auch schon wieder fertig.

Diesen Post möchte ich nämlich heute mal einem Buch widmen, was mich in der letzten Zeit ziemlich gefesselt hat. Es ist kein Buch über Island, auch wenn auf meiner Buch-/Tv- Tippseite wieder zwei neue dazu gekommen sind.
Es ist ein Buch über die Welt ohne uns Menschen. Erst war ich skeptisch über das Buch, ich konnte mir nichts darunter vorstellen. Das Buch heißt "Die Welt ohne uns" von Alan Weisman. Ich möchte euch dieses Buch nicht direkt empfehlen, da es sehr speziell ist und nicht für jede Leseratte etwas ist.
Das Buch beschäftigt sich mit der Erde, in einer Zeit, in der wir ausgestorben sind. Es geht nicht darum, wie irgendwelche Aliens unseren Planeten einnehmen, sondern was mit der Natur passiert.
Werden die Tiere ohne uns überleben können? Wird die Erde dank unseres zurückgelassenen Mülls zu Grunde gehen? Kann die Natur das ganze Plastik, die Chemikalien und die Atomkraftwerke vernichten/überleben/verarbeiten? Welche Katastrophen passieren, wenn keiner mehr die Maschinen in den Fabriken, den Atomkraftwerken, den Schleusen, etc. beaufsichtigt? Werden sich vor dem aussterben bedrohte Arten erholen können? Holt sich die Pflanzen- und Tierwelt ihren ursprünglichen Lebensraum, der von uns mit Städten bebaut wurde zurück? Wird es eine neue Schlüsselspezie wie uns geben? Welche Affenart stellt sich als nächste auf zwei Beinen?
Alle diese Fragen werden auf wissenschaftlicher Basis beantwortet und dabei wirkt das Buch bei weitem nicht wie ein Sachbuch, sondern lässt sich lesen wie ein Roman.
Interessant fande ich vor allem die Erzählungen über Gegenden, wo sich die Natur ihren Lebensraum zurück geholt hat, beziehungsweise genau wie wir vorher mal einfach eine Gegend in Beschlag genommen hat. Bespiel Tschernobyl, dort sind viele verdrängte Pflanzen zurückgekehrt, nachdem die Menschen diesen Platz verlassen haben, was aufgrund der Strahlenbelastung mit diesen Planzen passiert, weiss noch keiner, aber sie haben die Chance ergriffen, ihre ehemalige Heimat zurück zu bekommen.
Auch hat mir an diesem Buch gefallen, dass ganz klar deutlich gemacht wird, durch Seuche oder Krieg kann die ganze Menschheit eigentlich nie aussterben. Es wird also kein Horrorszenario produziert. Bei solchen Katastrophen findet jediglich ein Massensterben und eine starke Selektion der Stärksten statt.
Es werden zwei realistische Möglichkeiten unseres Aussterbens erläutert.
Die erste ist, irgendwann in Tausenden von Jahren, stirbt aus der Erfahrung der Evolution jede Spezie aus. Die einzigen, die bis jetzt immer da waren, waren Mikroorganismen, alle anderen Arten sind im Laufe der Jahrmillionen ausgestorben und neue haben sich gebildet.
Die zweite ist, dass wie bei der Theorie des Aussterbens der Dinosaurier ein Meteorit auf die Erde einschlägt und somit alles Leben auslöscht. Dann wird es wieder einige Tausendjahre dauern, bis sich die Mikroorganismen zu neuen Spezien entwickelt haben.

Meiner Meinung nach ein hochinteressantes Buch, aber auch sehr speziell.
Den Abschluss des Buches fande ich sehr gut und er fasst die Erkenntisse des Buch noch einmal sehr gut zusammen und über folgendes Zitat sollte jeder einfach mal für sich nachdenken, wenn er im Garten wieder einen heimischen Baum fällt, nur weil er im Sommer zu viel Schatten spendet an den Stellen, wo man sich doch lieber zum Sonnen hinlegen möchte!

"Die Menschheit in ihrer Gesamtheit ist unzähligen anderen Arten zu Dank verpflichtet. Ohne sie könnten wir nicht existieren. So einfach ist das. Wir können es uns nicht leisten, sie zu vernachlässigen – so wenig wie wir die Erde vernachlässigen dürfen, die uns alle hervorbringt und am Leben erhält. Die Erde könnte ohne uns sein, aber wir nicht ohne sie."
(Alan Weisman)

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