Donnerstag, 19. Juni 2014

Zwischen Lava und Eis


Samstagmorgen haben wir uns als erstes auf den Weg nach Patreksfjörður gemacht. Wir mussten nämlich unbedingt Tanken! Die Tankleuchte hat sich schon gemeldet und dann sollte man gerade in den dünn besiedelten Gegenden Islands schnellstmöglich die nächste Tanke aufsuchen, sonst kann es böse enden :D
Wir haben es aber rechtzeitig geschafft und mussten nicht schieben.
Nachdem das Auto gesättigt wurde, haben wir uns auf den Weg zum Dynjandi gemacht.

Auf der Strecke sind wir überwiegend auf Schotterpisten gefahren, mal mehr, mal weniger heikle Stellen. Einen kleineren, aber auch sehr schönen Wasserfall haben wir am Wegesrand gefunden und einen kleinen Halt gemacht. Auch sind wir wieder so hoch gewesen, dass wir problemlos noch in den Schnee konnten, der allerdings sehr fest gefroren ist, also eher Eis.
Am Dynjandi angekommen, gab es erst einmal viel zu staunen. Es ist der schönste Wasserfall, den ich bis jetzt hier auf Island gesehen habe. Das Wasser stürzt über mehrere Stufen fächerförmig 100 Meter in die Tiefe. Das Ende ist aber nicht ein einfacher Fluss, der ins Meer fließt, sondern es schließen sich fünf weitere Wasserfälle an. Sie sind alle erheblich kleiner, aber jeder hat dennoch seinen eigenen Charme. Nach dem doch etwas längeren Anstieg, als erwartet, haben wir Mittagspause gemacht und uns ein schönes Plätzchen mit Blick auf die Wasserfälle gesucht.
Dynjandi
Dort hat sich dann noch ein französisches Pärchen zu uns gesetzt, welches wir abends noch bei unserer Unterkunft und am nächsten Tag auf der Fähre wieder gesehen haben, schon witzig, aber nun gut, es gibt ja auch nicht so viele Wege hier.
Auf dem Rückweg haben wir einen Abstecher zum Strand Rauðisandur gemacht. Die Fahrt war sehr abenteuerlich. Nach der üblichen Mond(Lava-)landschaft ging es bergab. Aber nicht einfach geradeaus, das wäre ja zu langweilig, nein, schön kurvenreich. Die Kurven waren so ca. 330°, also fast einmal rum und das auf einer Sandpiste mit ca. 4 Meter Breite, ohne Leitplanke oder ähnlichem. Bis auf einmal hatten wir aber die Fahrbahn für uns alleine, sodass es machbar war, aber die 20km/h Schilder hatten schon ihre Berechtigung. Bei schlechtem Wetter sollte man diese Strecke auf jeden Fall lieber meiden.
Am Strand angekommen, mussten wir erst einmal über eine Wiese laufen. Da ging der Spaß los. Wir wurden gejagt, von hunderten von aufmüpffigen Krias (dt. Küstenseeschwalbe).
Ein Elfenhäuschen
Diese Vögel sind schrecklich, sie versuchen ständig einem auf den Kopf zu picken und es kommt auch manchmal zu gefährlichen Verletzungen, wenn sie mit ihrem spitzen Schnabel in den Kopf picken. Dagegen hilft es, einen Stock in die Höhe zu halten, aber leider hatten wir keine, also wurde wild mit den Händen gewedelt um die Vögel fern zu halten. Witzig war wa anderes, aber wir haben es überlebt.
Am Wasser angekommen, war kein Strand da. Zwischen Wiese und Strand war Wasser, viel Wasser, sodass für uns keine Möglichkeit bestand zu dem gelblich-roten Muschelstrand zu gelangen.
Zur Entschädigung gab es einen weiteren Kampf mit den lästigen Krias.
Als letzter Punkt des Tages stand Látrabjarg auf dem Programm.
Es ist der westlichste Punkt Islands und somit auch Europas. Es ist eine sehr steile Küste, die 14km lang ist und an ihrer höchsten Stelle senkrecht 440m nach unten abfällt.
An den Felswenden nisten tausende von Seevögeln, sowohl Möwen, Krias, Enten, als auch Papageientaucher und eine riesige Kolonie von Tordalken.
Auf unserem Weg zur Unterkunft sind wir immer an dem Hof Hnjótur vorbeigekommen. Hier hat Egill Ólafsson alles gesammelt, was er in der Region gefunden hat, alte Schiffe, alte Autos, sogar ein altes Militärflugzeug, welches von dem ehemaligen Kriegsstützpunkt der Amis liegen geblieben ist. 











Eis und Lava





Rauðsandur


Hund :D

Flughafen



Hnjótur

Látrabjarg


 

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