Donnerstag, 31. Juli 2014

Das war's!

Nun kommt mein allerletzter Post auf diesem Blog.
Es hat mir sehr viel Spaß gemacht euch regelmäßig über mein Leben auf Island auf dem Laufenden zu halten, nun ist das Jahr aber auch vorbei und es bedeutet, dass auch dieser Blog zu Ende geht.
Die vielen Rückmeldungen haben mich bestätigt, hier immer zu schreiben und es hat mir persönlich auch viel Freude gemacht. Nie hätte ich erwartet, dass mir das Schreiben doch so viel Spaß macht.
Es ist also auch etwas schade nun damit oder zumindest an dieser Stelle aufzuhören.
Ein herzlichen Dank an alle fleißigen Leser und auch Kritiker, nur dank eurer Lesebereitschaft und durch eure Verbesserungsvorschläge ist der Blog so geworden, wie er ist.

Gleich geht's ins Zeltlager und dann wars das hier!

Bleibt mir also nur noch zu schreiben:
Bless, bless og takk fyrir :)


Mittwoch, 30. Juli 2014

Erfahrungsbericht!

Mein Jahr zwischen Elfen und Vulkanen!

Es ist vorbei, nun sitze ich wieder in meinem Zimmer in Deutschland. Es ist komisch, so gewohnt, aber doch anders. Auf einmal fühle ich mich einsam in meinem Zimmer, ist es doch viermal so groß wie das Zimmer in Island. Und es ist so leise. Keine zankenden oder laut singenden Kinder, nur die Eisenbahn vor der Tür, die ich ein ganzes Jahr vermisst habe.
Als ich mich vor ca. 18 Monaten entschlossen habe, als AuPair nach Island zu gehen, waren die Reaktionen sehr unterschiedlich. Ich wollte nicht das typische AuPair in Amerika oder Australien sein, ich wollte ein kleines Abenteuer in einem doch recht unbekannten Land erleben. Wenn es der Wunsch eines Schulabgängers ist nach England oder Australien zu gehen, wird es als große Entscheidung respektiert. Dein Mut wird gelobt und alle nicken anerkennend. Das bringt dir was, du lernst englisch und dein zukünftiger Arbeitgeber wird es auch gerne sehen. Hört man aber auf sein Herz und entscheidet sich für ein Land, dass nicht die Regel ist, stößt man auf Unverständnis. Die Frage nach dem "Warum Island?" musste ich ständig beantworten, dennoch konnten es nur die wenigsten nachvollziehen. Viele konnten das nicht nachvollziehen, oft wurde ich gefragt, was ich denn da wolle, da ist es doch nur kalt und einsam. Ausserdem, was willst du denn mit der Sprache? Das bringt dich doch gar nicht weiter. Ich denke es hat mich sehr viel weiter gebracht. Mein Englisch hat sich stark verbessert und noch dazu kann ich mich nach einem Jahr auf isländisch verständigen. Es ist eine sehr schwere Sprache, da sie sehr viel Grammatik enthält und sich seit hunderten von Jahren nicht verändert hat. Für mich war es von der Grammatik her wie Latein. Eine Qual. Aber ich habe es gemeistert und ich denke mein Gehirn war das ganze Jahr auf Hochtouren aufgrund des ständigen Wechsels von deutsch, englisch und isländisch. Ich bin froh, dass ich mich für Island entschieden habe. Ich bin gegen den Strom geschwommen, habe auf mein Herz gehört und bin über mich selbst hinaus gewachsen.
Auf mein Herz hören, dass habe ich auch schon bei der Entscheidung für meine Familie gemacht. Anfangs war ich skeptisch, eine super liebe Familie, aber sie wohnt in einer 1400 Einwohner Stadt, der Junge sitzt im Rollstuhl und der Vater ist Reiter, alles Dinge, die in meinen Träumen nicht zu der perfekten Familie für mich passten. Aber irgendwie war da was, was mich zu ihnen gezogen hat und mein Herz hat nach dem ersten Skype-Gespräch die Entscheidung getroffen. Und es war die Richtige! Ich wurde nachts von meiner Gastmutter in Reikjavik an der Bushaltestelle abgeholt, nachdem wir hin und her gesimst hatten, da ich an der falschen Bushaltestelle ausgestiegen bin und ich keine Ahnung hatte wo ich war und sie mich suchen musste. Meine erste Nacht in Reykjavík, ich war allein, es hat geregnet und es war kalt, so kalt, dass ich mir im August meine Winterjacke übergezogen habe. In dem Moment dachte ich, dass ist der Anfang vom Ende.
Die ersten Tage waren schwierig, hatte ich zuvor noch nie Erfahrungen mit einem 11 jährigen Jungen im Rollstuhl gesammelt, waren meine Berührungsängste doch sehr hoch und ich hatte es etwas unterschätzt. Er dagegen hat direkt Vertrauen in mir gefasst und wir sind am zweiten Tag schon allein in Reykjavík unterwegs gewesen. Seine offene Art hat mir geholfen, nach einigen Tagen alle Hemmungen zu verlieren und seither gab es keine Probleme.
Neben ihm gehörten auch noch zwei Mädels (8 und 4) zu der Familie. Die Große ist sehr selbstständig und ich musste mich kaum um sie kümmern, bis auf ab und zu irgendwohin fahren. Dennoch haben wir uns super verstanden, vor allem, wenn wir alleine waren, dann haben wir auf dem Bett gelegen und rumgealbert oder Musik gehört. Die Kleine Maus dagegen musste nach dem Kindergarten oft beschäftigt werden, das war anfangs gar nicht so einfach. Den ersten Monat durfte ich sie fast gar nicht angucken und wenn wir alleine waren, wurde nur geheult. Es ist zwar normal für sie und die Eltern wissen es auch und haben es mir auch gesagt, aber ich habe mich immer schlecht gefühlt. Irgendwann kam sie dann aber zu mir, hat mit mir geschmust und dann fing die Liebesgeschichte zwischen uns an. Von dem einen auf den anderen Tag war ich super. Was war ich glücklich. Es ist sogar soweit gegangen, dass sie wollte, dass ich sie morgens in den Kindergarten bringen sollte und sie geweint hat, wenn Papa sie trotzdem gefahren hat. Das fande ich dann schon kritisch, schließlich habe ich den morgen alleine verbracht und mich dementsprechend nicht schon um 8 in die Klamotten geschwungen und hatte auch nicht das Bedürfniss sie in den Kindergarten zu bringen. Sie hat es dann zum Glück verstanden.

Nach ungefähr sechs Wochen war ich am Ende. Ich hatte starkes Heimweh, ich habe mich zwar in der Familie super wohl gefühlt, aber da war dieser ständige Pferdegeruch, an den ich mich bis zum Ende nicht gewöhnen konnte, hinzu kam, dass ich so gut wie keine Leute in meinem Alter kannte und fast nichts zu tun hatte. Meine Arbeit bestand darin aufzupassen, dass das Haus nicht im Chaos versinkt, die Wäsche gemacht ist und ich von 14:30h bis 18h auf die Kinder aufpasse. Das Haus war klein, also hatte ich den ganzen Morgen nichts zu tun und auch die Abende wurden ganz schön langweilig, bei einem Sender im TV kann man nicht einmal sinnlos vorm Fernseher hängen.
Die Familie hat sich die größte Mühe gegeben und mir immer gesagt, sie sind so zufrieden mit mir, aber sie haben eben auch versucht, mir hier ein schönes Leben zu machen, indem ich so wenig arbeiten musste wie möglich. Am Wochenende hatte ich immer komplett frei, eigentlich eine schöne Sache, aber wenn man niemanden hat und nicht weiss, was man machen soll, kann zu viel Zeit ganz schön gefährlich sein. Ich wurde echt traurig und wusste, du musst jetzt was tun, bevor du das Handtuch schmeisst. Also habe ich im Internet gesucht und gefunden. Jónína und ich haben uns auf anhieb verstanden und sie ist eine sehr gute Freundin geworden. Dank ihr habe ich mich schon um einiges wohler gefühlt und mein Leben auf Island hatte wieder etwas mehr Zukunft. Ich habe mir dann noch selber in den Hintern getreten und habe mich im Fitnessstudio angemeldet, sodass ich zumindest jeden Tag aus dem Haus komme und weiß, wo ich morgens hingehen kann, ausser zum Supermarkt. Dort habe ich mich sehr wohl gefühlt und auch einige Bekanntschaften machen können, sodass ich Ende Oktober das Gefühl hatte, jetzt bin ich angekommen. Es ist Alltag eingekehrt, ich hatte Leute in meinem Alter und habe mein Leben einfach genoßen.
Nach einem halben Jahr konnte ich dann auch endlich einen Sprachkurs belegen, zwar erst nur einfach indem ich hier zur Schule gegangen bin, wo die Kids isländische Texte analysieren, was eindeutig über meinem Niveau war, mich aber auch gefordert und voran gebracht hat und nach 8 Monaten dann einen Sprachkurs für blutige Anfänger, der mich dann leider total unterfordert hat, aber ich bin trotzdem hingegangen, da es immer witzig war und wir viel Spaß zusammen hatten. Dennoch ist es schon schade gewesen, dass ich nicht von Anfang an einen Sprachkurs machen konnte, sondern mir alles alleine mit Hilfer der Kids beibringen musste. Ein enormer Nachteil, wenn man nicht in Reykjavík oder Akureyri wohnt, wo immer genug Ausländer für Sprachkurse sind.

Island als Land ist super, es gibt überall was zu sehen und so viel schönes Meer :) Ich habe es genoßen ein Jahr direkt am Meer zu wohnen, traumhaft.
Der Winter kann zwar schon etwas langweilig und ermüdend sein, wenn es nur so von 12 bis 2 hell ist und man draußen vor lauter Schnee kaum voran kommt. Dafür ist der Sommer umso schöner, wenn es gar nicht mehr dunkel wird und es zumindest nicht mehr ganz so kalt ist.
Am Ende meines Aufenthaltes habe ich noch eine Woche drangehangen, bevor mein Flieger ging. Ich und Jónína haben gemeinsam den Osten Islands und die Westmänner-Inseln erkundet. Ein schöner, aber auch trauriger Absschluss. Der Abschied von meiner Gastfamilie eine Woche vorher war schon sehr schwer, wir haben einfach super zusammengepasst und sie haben es mir auch immer wieder gesagt, dass sie mich vermissen werden und mich gar nicht gehen lassen wollen. Das war echt schwer. Aber die Tour hat dann erst einmal meinen Abschiedsschmerz verdrängt. Am Ende musste ich mich dann aber noch von Jónína verabschieden, was mindestens genauso schwer war. In ihr habe ich echt eine gute Freundin gefunden, mit der ich hoffentlich noch lange in Kontakt bleiben werde. Ich hoffe ich kann so schnell wie möglich sie und meine Gastfamilie in Island wieder besuchen.
Allgemein sind Isländer exstrem gastfreundlich und offen, wenn es auch auf den ersten Blick nicht so aussieht, da sie nicht viel drumherum reden und bei Gesprächen auch gerne andere Dinge, wie lesen nebenbei machen. Aber wenn man sie einmal kennenlernt und ihre Angewohnheiten kennt, findet man schnell heraus wie nett doch alle sind . Das Schöne ist, dass die Leute, sobald man sich einmal auch nur etwas unterhalten hat, immer wieder zu einem zurück kommen und einen immer wieder erkennen.
Ich muss sagen, ich kann nur jedem empfehlen ein Jahr ins Ausland (nach Island) zu gehen. Dieses Jahr hat mir viel über mich selbst gezeigt, ich bin reifer, eigenständiger, vielleicht ein Stück selbstbewusster und definitiv offener gegenüber neuen Situationen und Leuten geworden. Ich habe gelernt, alleine zu sein und auch mal alleine etwas zu unternehmen. Auch habe ich gelernt mich auf Menschen einzulassen, die ich in Deutschland eher meiden würde, weil wir nicht viele Gemeinsamkeiten haben, aber ich fande es besser mit jemanden was zu unternehmen, den ich nicht so sympathisch fande, als alleine. Der Anfang ist schwer, neues Land, neue Kultur, neue Sprache, neue Gewohnheiten und man selber ist ganz alleine. Man braucht Zeit um sich zurecht zu finden, aber mit der Zeit wird es besser und wenn man sich drauf einlässt, hat man ein spannendes Jahr und zum Schluss weiss man gar nicht mehr, ob man überhaupt wieder zurück möchte. Ich denke immer gerne an das Jahr zurück und würde es immer wieder machen.


Sonntag, 27. Juli 2014

isländische Tatsachen!

  • Butter und Milchreis sind immer salzig
  • Golfen kann man bei jedem Wetter
  • Feiern kann man nur sturzbetrunken und es ist egal was man trägt
  • Es ist nicht kalt, egal was man trägt
  • Man kann auch mit 17 gut Mutter werden
  • How do you like Iceland? (Wird man von jedem Isländer direkt nach der Frage What's your name? Gefragt!)
  • Man kann ein Auto auch stundenlang mit Motor an in der Gegend rumstehen lassen - wenn man mal eben Freunde besucht, offen ist bleibt es ja eh und der Schlüssel steckt ja auch immer, egal wo man ist
  • Man bedankt sich für alles und jeden
  • überall kennt man wen und trifft wen Bekanntes, egal ob man gerade 300km von zu Hause entfernt ist, oder nur eine Straße weiter
  • Abschliessen wird überbewertet
  • Ausländer werden sehr herzlich und interessiert aufgenommen, aber von typischen Touristen ist jeder hier genervt, vor allem im Sommer
  • bei Glatteis ist es sicherer mit dem Auto zu fahren, da man ja beim Laufen hinfallen könnte
  • Kaffe gibt es überall und wer kein Kaffe trinkt, ist komisch!


Nun bin ich genau eine Woche wieder hier und ich muss sagen, ich bin wieder zu Hause angekommen, auch wenn schon jetzt die Tage gezählt werden können, da ich höchstwahrscheinlich zum 15.9 mein Studium beginnen werde.
Oft wurde ich in den letzten Tagen gefragt, ob sich viel verändert hat in Salzbergen.
Meine Antwort: Nein!
Ich muss sagen, für mich war 1 Jahr schon lange, weil ich mich ganz schön weiterentwickelt und verändert habe, vieles habe ich erlebt und ich frage mich, wie das alles in ein Jahr gepasst hat und dann komm ich hier zurück und alles ist beim alten!
Die Züge sehen noch gleich aus, machen die selben Geräusche und fahren zu den selben Zeiten. Es laufen immernoch dieselben Leute mit ihren Hunden am Haus vorbei und auch im Dorf sind keine neuen Geschäfte dazugekommen.
Bis auf der Verlust der Geier, ist mir noch nichts anderes aufgefallen, was fehlt. Doch das urmelalte Parkdeck wird endlich entfernt.
Ein paar Häuser sind neu, vor allem in Steide, sowie die Elsbachbrücke, aber ansonsten ist wirklich alles gleich, auch in Rheine gibt es nichts neues zu sehen.
Fast schon ein bisschen langweilig, alles ist beim alten und nichts Neues und Aufregendes ist passiert.
Nun gut, hat auch seine Vorteile, das macht das nach Hause kommen wohl so einfach!
Obwohl ich muss sagen am Freitag im Index, war es schon ganz schön anstrengend. Es waren für mich so viele Leute da, obwohl es eigentlich recht leer war, es war so laut, so viele Lichter und einfach so warm. Ganz schön ekelig, wenn man dann ständig klebrige Menschen berührt hat, das bin ich echt nicht mehr gewohnt. Da waren die Schuppen, in denen ich auf Island war, schon um einiges Kleiner :D

Freitag, 25. Juli 2014

Und dann war ich plötzlich wieder zu Hause...


Mittlerweile bin ich schon fünf Tage wieder zu Hause, aber komme erst jetzt dazu etwas zu schreiben.
Es ist doch noch etwas irreal hier in meinem alten Zimmer zu sitzen. Auf der einen Seite sieht alles genauso aus, wie vor einem Jahr, aber es ist auch alles anders. Schließlich bin ich nur für kurze Zeit hier. Ich mache nur einen kleinen Halt in meinem alten Zimmer, bis es dann im September wieder heißt packen und ein neues Zimmer für die nächsten Jahre zu beziehen.

Nun aber erst einmal etwas über meine Ankunft.
Der Flug war eigentlich ganz super. Am Check-In wurde ich ein letztes mal für mein gutes isländisch gelobt und ich musste nicht einmal Übergepäck zahlen, obwohl mein Koffer 1,8kg zu schwer war :-O
Im Duty Free habe ich dann meine letzten Kronen verprasst und die letzten Mitbringsel gekauft.
Im Flugzeug hatte ich einen eigentlich guten Platz am Gang, die Stewardessen waren sehr freundlich und auch der Pilot und die Co-Piloten wirkten sehr vertrauenswürdig. Leider anscheinend wohl nicht genug, denn die Frau hinter mir in der Reihe war gar nicht zu beruhigen. Wenn man Flugangst hat okay, aber wenn man 3,5h rumheult, weil sie Angst hatte, dass wir abgeschossen werden, habe ich kein Verständnis für sie, sondern es reizt meine Nerven morgens um 7h ganz extrem. Ich hatte schon fast Mitleid mit ihr, weil ich nicht verstehen kann, wie naiv man sein muss, um zu denken, dass wir über dem Ozean oder über Schottland abgeschossen werden. Wer soll denn da bitteschön sein?!
Irgendwann ist dann noch ein Kind ein paar Reihen vor mir angefangen sich zu übergeben, somit war der Flug perfekt. Ich konnte weder lesen noch schlafen, sodass ich ziemlich gelangweilt und genervt aus dem Flieger kam.
Als die Türen geöffnet wurden, kam dann erst einmal eine dicke Wärmewolke auf mich zu, aber so wirklich habe ich sie nicht registriert.

Am Flughafen wurde ich dann von Mama fast erdrückt und erst einmal abgeknutscht :D, Franzi war auch dabei, eine sehr schöne Überraschung. Gemeinsam haben wir uns dann schnell auf den Heimweg gemacht.
Im Auto war es ziemlich komisch, auf einmal war wieder Verkehr überall, Ampeln und vor allem Bäume am Straßenrand. Das ist das beängstigenste für mich.
Ich hätte das am wenigsten erwartet, aber ich fühle mich eingeengt auf den Straßen. Ich sehe nicht mehr, ob in einem Kilometer ein Auto entgegenkommt oder ob aus der nächsten Straße ein Auto rauskommt. Überall stehen Bäume und ich habe das Gefühl, ich kann nicht ausweichen, wenn mir ein Auto entgegen kommt, obwohl die Straßen ja breit genug sind, dennoch ist das ein komisches Gefühl.

Zu hause hat mich meine Clique mit einer Grillparty überrascht.
Am Haus hang ein Banner, auf dem ich willkomen geheißen wurde und alle standen an der Einfahrt und haben auf mich gewartet. Es war ein wirklich schönes Gefühl :) Danke dafür!!
Zum Glück wurde der Grill direkt angeschmissen, sodass es nicht lange dauerte, bis wir anfangen konnten zu essen. Ich hatte ganz schön Hunger, schließlich hatte ich nur morgens um 4h zwei Toasts gegessen.
Ich war aber auch total fertig mit der Welt, sodass ich nicht wirklich mitbekommen habe, was um mir herum passiert ist, weder die Gespräche, noch die Hitze.
Mittlerweile habe ich mich wieder eingelebt und die meisten schon getroffen, sodass es wieder normal wird hier zu sein, dennoch dauert es wohl noch ein paar Tage, bis sich in meinem Kopf wieder alles geordnet hat!

Samstag, 19. Juli 2014

Vermutlich nassester Tag

Die Laune ist nicht im Regen ertrunken!

Vorweg, ich habe immer meinen Teller aufgegessen!
Leider hat es nichts geholfen. Der Tag gestern ist voll ins Wasser gefallen!
Es hat morgens schon leicht geregnet, aber wir hatten noch Hoffnung, dass es auf den Westmännerinseln vielleicht trockener ist.
Also sind wir nach dem Frühstück zur Fähre gefahren. Die Fähre war ganz schön schaukelig, so etwas muss ich sagen, habe ich noch nicht erlebt. Aber es war auch lustig, dass es so geschaukelt hat.








 Bei der Ankunft auf Heimaey, der größten und einzigen bewohnten Insel der Westmännerinseln hat es natürlich nicht weniger geregnet. Es ist eine Inselgruppe, die sehr stark von Vulkanen beeeinflusst wird. Die jüngste Insel ist Surtsey und sie ist Ende der 60er Jahre durch einen Vulkanausbruch entstanden. Die letzte Erruption war 1974, dabei ist Heimaey vergrößert worden, aber zuvor wurde fast die ganze Insel zerstört und unter einer Lavaschicht begraben. Zum Glück konnte frühzeitig erkannt werden, dass der Vulkan ausbricht und die ca 5000 Menschen konnten rechtzeitig evakuiert werden, sodass der Vulkanausbruch nur ein Menschenleben zur Folge hatte.




Heute leben wieder ca 4500 Menschen auf der Insel, obwohl viele der damaligen Bewohner nicht zurück gekehrt sind.
Einige der alten Häuser konnten wieder ausgegraben werden und stehen nun dem Vulkanmuseum zur Verfügung. Ansonsten ist die Insel und die Inselgruppe auch berühmt für ihre zahlreichenden Vögel.
Leider konnten wir weder von den Vulkanausbruchüberresten noch die Vögel sehen, da es in Strömen gegossen hat.





Es sieht nur wie Schnee aus, es war noch Regen :D
Wir konnten gar nichts machen, denn schon nach kurzer Zeit waren wir komplett durchgeweicht. Also haben wir nur ein bisschen im Supermarkt geschaut, naja, auch ein bisschen mehr, wir sind jeden Gang mindestens 1x durchgelaufen und dann waren wir noch in einem anderen Laden, dessen Besitzerin echt nett war. Wir haben dann noch etwas mit ihr gequatscht und sie hat uns für unsere gutes isländisch gelobt. Das war schön.
Da wir aber so getropft haben, haben wir beschlossen, dass es wohl das Beste wäre, wenn wir zurück zum Fähranleger gehen, da es schon etwas peinlich war, so nass in den Laden zu gehen. Wir sahen wirklich aus, als hätten wir uns unter die Dusche gestellt.





pitschnass auf der Fähre


kleine Wellen



Im Wartehaus an der Fähre waren schon andere pitschnasse Touris, also haben wir es ihnen gleich gemacht und erst einmal so weit, wei möglich aus den nassen Klamotten raus. Jeder freie Platz an der Heizung und auf den Fensterbänken wurden ausgenutzt. Irgendwann kam dann auch endlich die Fähre, wir haben dann schon eine frühere genommen, aber wir waren immer noch nass.
Die Rückfahrt war dann noch wackeliger und einmal ist sogar die Flasche vom Tisch geflogen. Natürlich wurde auch auf der Fähre von uns die Heizung ausgenutzt, aber bis auf dass wir nachher warmes Wasser am Körper hatten, machte es keinen Unterschied. Zum Glück hatten wir Jogginghosen im Auto, sodass wir uns beim Fähranleger schnell umgezogen haben und dann trocken und müde nach Hause gefahren sind. 
Das Umziehen war leicht peinlich. Erst haben uns die Isländer dort ausgelacht, weil wir so getropft haben  und beim rauskommen aus den Toiletten haben wir wieder etwas bemitleidenswerte Blicke geerntet für unseren super Look :D Aber nun gut, man muss sich auch mal blamieren :D
Abends haben wir dann bei Jónína gechillt und haben auch den Ausflug heute nach Landmannalauger gecancelt. Es ist sehr schade, dass ich nun doch nicht ins Hochland komme, aber es hätte auch keinen Zweck gehabt dort hin zu fahren und wieder klitschnass zu werden. Also haben wir endlich mal wieder ausgeschlafen und sind dann zu dritt (Óskar ist auch die erste Zeit mitgewesen) ins Kringlan (Shoppingcenter) gefahren. Ich habe heute wohl das erste Mal richitg geshoppt hier auf Island. Schließlich hatte ich nun noch einiges Geld über, was für Landmannalauger eingeplant war und ich konnte alles verprassen! Sowohl für mich (neue Sporthose, Bikini + Handschuhe), als auch für ein paar von euch saßen ein paar Mitbringsel drin ;)


ganz isländisch nur in Leggings :D immerhin sind die noch trocken!!
Nun sitzen wir alle hier in der Wohnung und jeder packt zwischendurch immer mal wieder, macht noch ein paar Sachen und alle sind irgendwie leicht müde.
Gleich gibts Pizza und dann ist es schon fast soweit, dass ich schlafen muss, um dann topfit um 4h aufstehen zu können :-/

Freitag, 18. Juli 2014

Sometimes


Manchmal ändert sich ein Leben von heute auf morgen!
Manchmal dauert es etwas länger und plötzlich sieht man,
irgendetwas ist anders.
Man merkt es schon beim Aufstehen und denkt darüber nach, was es wohl sein mag?!
Während man sich was zum Aufwachen eingießt,
merkt man: der Kaffe riecht anders, der Tee hat eine andere Farbe, die Cola hat heute nicht so viele Blubberblasen und man grübelt weiter!
Und dann merkt man: Ich hab mich verändert!!! Ich bin anders geworden!
Ich hab mich weiterentwickelt und ich will etwas Neues für mich, mein Leben, meine Zukunft!
Man wird wissensdurstig nach diesem "Etwas", das anders ist und das Leben verändert.
Man bekommt Elan und neuen Schwung und das Wissen, daß man nicht auf einer Stelle tritt!
Das einzig Schwierige daran ist, daß andere sofort merken, daß man sich verändert und geändert hat.
Viele werden das nicht verstehen, einige werden es nicht gutheissen, aber nicht DIE müssen damit zurechtkommen, sondern man selbst!
Aber ganz so schlecht ist es nicht, daß man sieht, wer nicht mit einem zurechtkommt.
Erkennt man nicht wahre Freunde daran, daß sie einem auch in schwierigen Zeiten zur Seite stehen und für einen da sind? Sind sie es nicht, die einen wirklich akzeptieren?
Und wenn man dann verstanden hat, daß man gerade einen Schritt vorangegangen ist im Leben, sieht man zurück und merkt, welchen Ballast man zurückgelassen hat! Man spürt wie einem ein Stein von Herzen fällt, wie frei man atmen kann ohne diese Belastung!
Ein Stück leichter! Einen Schritt weiter im Leben! Ein Stück gewappneter gegen den Sturm, der einem manchmal entgegenschlägt!





Gletscherlagune




Am Meer ist kaum noch Eis :-/



Jökulsárlón

Snowmobile


Felsenloch aus dem Film Nonni und Manni


Fotos auf der Hauptstraße (1)




Heute war wieder etwas mehr auf dem Programm, nachdem gestern mehr gechillt wurde!
wackelige Angelegenheit :-O
Nachdem leckeren Frühstück in unserem Gästehaus in Höfn ging es Richtung Vatnajökull., dem größten Gletscher Islands. Seine Gletscherzungen ragen fast immer bis zur Straße und es sieht echt atemberaubend aus.
Erstes Ziel war die Jökulsárlón. Es ist eine Gletscherlagune, die 200m ist und ca. 75 km südwestlich von Höfn am Breiðamerkurjökull liegt. In dem Gletschersee treiben ununterbrochen blauschwarze Eisberge vor dem Vatnajökull. Unbeschreiblich schön! Leider wird die Lagune immer kleiner, umso weiter der Klimawandel fortschreitet. Als Jónína vor vier Jahren dort war, waren auf der Meerseite auch noch viele abgelöste Eisberge, bei unserem Besuch waren dort leider nur noch Kleinere und die sind schnell aus der Lagune raus geschwemmt worden und die meisten schmelzen dann auch schnell. Hoffentlich ist die Lagune in 15 Jahren nicht komplett verschwunden.
Sorry, konnte es nicht mehr halten :D
Den zweiten Stop haben wir am Skaftafell gemacht. Der Vatnajökull-Nationalpark ist mit 13600km² der größte Nationalpark Europas und Skaftafell ist seine grüne Oase 135km westlich von Höfn. Sie wird von den Gletscherzungen Morsárjökull und Skaftafellsjökull. Über 210 höhere Pflanzenarten wachsen in der durch den Öræfajökull klimatisch geschützten Gegend. Natürlich sind hier auch wieder viele Vogelarten vorzufinden.
Nach einer 90 minütigen Wanderung haben wir aber beschlossen weiter zu gehen, da es wieder angefangen hat zu regnen. 




 
An einer alten Brücke haben wir Mittagspause gemacht und sind dann weiter nach Vík gefahren. Dort habe ich mir in der Wollfabrik eine gute Mütze für den Winter gekauft und dann ging es ab nach Hvollsvöllur, wo wir diese Nacht verbringen. Das Haus ist sehr schön und zum Abend haben wir uns dann eine leckere Lasagne gekocht und zum Nachtisch gab es Schokopudding.
Jónína möchte gerne erwähnt haben, dass sie unser Lunchpaket für morgen geschnibbelt hat, da sie mir beim kochen leider nicht so viel helfen kann :P