Donnerstag, 29. August 2013

Flug und erster Tag in Reykjavík

Jetzt bin ich da, in meiner neuen Heimat auf Zeit. Naja, nicht ganz, nur in dem Land, angekommen bin ich noch nicht.
Der Flug war super, ich hätte durchaus mit etwas Sturm oder Regen gerechnet, aber es kam nix. Okay, für eine kurze Zeit wurde es ziemlich holperig, als der Pilot gerade sagte, dass das Wetter die ganze Zeit so ruhig bleiben würde, leuchteten die Anschnallzeichen auf. Aber kurz darauf wurde es wieder sehr ruhig. Ich glaube so ruhig bin ich noch nie geflogen.
Ich hatte einen super Fensterplatz im hinteren Teil des Flugzeuges, den hatte ich mir bereits beim Online-Check-In gebunkert und neben mir zwei kleine süße Mädchen sitzen, die sich aber nach dem Start nach hinten zu den Eltern gesetzt haben. Somit hatte ich eine ganze Reihe für mich alleine und konnte meine Füße hinlegen, war ziemlich bequem. Aber schlafen konnte ich irgendwie überhaupt nicht, andererseits war ich auch nicht nervös, das war irgendwie komisch, ich hab Musik gehört und aus dem Fenster geschaut. Anfangs konnte ich gar nichts sehen, war ja in Deutschland schon dunkel, als ich gestartet bin, aber dann sind wir ins Licht geflogen, das war klasse. Irgendwann, so über Glasgow war es wieder hell und ich konnte den Ozean erkennen und später habe ich einen zweiten Sonnenuntergang an dem Abend erlebt.
Was dann kam, war nicht mehr so entspannt, bis zum Bus hat alles super geklappt, aber als ich dann an der Bushaltestelle ausgestiegen bin, war keiner da, nur Taxifahrer, die wahrscheinlich gehofft haben, sie dürften arbeiten, weil ich mit meinem ganzen Gepäck (zwei Koffer, Rucksack, Laptop) ganz allein mitten in Reykjavík stand. Nach 20 Minuten hat mich aber dann auch meine Gastmutter gefunden, sie dachte der Bus hält an einer anderen Station, erst hatte ich schon leichte Panik, dass ich in den falschen Bus eingestiegen sei, aber der Busfahrer hatte sich ja extra mein Ticket angeschaut und mir gesagt, wo ich raus muss. Wo ich so an der Bushaltestelle stand musste ich auch direkt meine Fleecejacke und meine Winterjacke anziehen, weil es natürlich angefangen hatte zu regnen und es war sau kalt.
Als wir uns dann aber ja endlich gefunden hatten, war die Begrüßung sehr herzlich und schön.
Eymi, den Sohn habe ich nur kurz gesehen, er war schon im Bett und ich habe nur kurz Hallo gesagt, ausserdem wollte ich auch nur schnell ins Bett.
Aber dann kam der Horror!!!!!
Ich bin ins Bad gegangen, wollte mir die Zähne putzen und hätte mich fast übergeben. Ich hatte es zwar schon mal gelesen, aber dass es so schlimm ist, damit hätte ich nicht gerechnet. Das Wasser schmeckt wie faule Eier und zwar so richtig. Das war sowas von ekelig, heute morgen habe ich ohne Wasser Zähne geputzt, daran muss ich mich erst langsam gewöhnen, aber vielleicht ist der Schwefelgeschmack im Norden ja nicht so stark, wie hier, ich hoffe es! Zur Not hab ich ja noch Zahnpflege-Kaugummis :D
An meinem ersten Tag in Reykjavík ging es erst mal zu IKEA, den gibt es nämlich nur einmal hier und immer wenn Sigga (die Gastmutter) hier ist, wird erst mal neue Deko gekauft. Sie hat auch voll zugeschlagen, Kerzen, Servietten, Tassen und alles was man wahrscheinlich eh schon zu Hause hat. Aber für mich gab es auch noch einiges, ich durfte mir Deko aussuchen, Handtücher,etc., damit ich mich in meinem Zimmer auch wohlfühle. Ich habe mich für ein türkises Zimmer entschieden. Jetzt bin ich nur noch gespannt, wie mein Zimmer überhaupt aussieht, bis jetzt kenne ich nur die neue Deko. Es war alles total identisch, sogar die Gerichte im Café, nur die Preise wirkten um einiges teurer, es ist echt komisch, weil es total schwer ist, mal eben umzurechnen und ich habe noch überhaupt kein Gefühl, ob die Dinge jetzt teuer oder günstig sind.
Auf jeden Fall hatte ich mich schon die ganze Zeit auf den Hotdog gefreut, den es hier auch immer am Schluss gibt und dann war das voll die Enttäuschung. Erst mal ist die Sprite (hat hier einen ziemlich seltsamen Namen) gelb und schmeckt irgendwie anders und dann kam der Hotdog. Der war überhaupt nicht lecker, die Heißwürstchen schmecken doof und das Brötchen war noch matschiger als in Deutschland :(
Nach der IKEA-Shoppingtour gingen wir ein bisschen Reykjavik erkunden, man merkt schon den Unterschied zwischen anderen Hauptstädten Europas, hier begegnet man zwar auch den verschiedensten und kuriosesten Personen, aber es ist alles viel ruhiger, kleiner und persönlicher. Ich weiss gar nicht wie oft wir anhalten mussten, weil Sigga irgendwen getroffen hat, den sie kannte und das 300km von der Heimat entfernt.
Was kann ich noch schreiben? Das Wetter, das macht was es will.
Hier ist es jetzt schon Herbst, es sind gerade mal 10°, gefühlt aber viel kälter und es regnet den ganzen Tag. An dieses Wetter muss ich mich aber nun gewöhnen, es wird schließlich die meiste Zeit so sein.
Morgen Nachmittag gehts dann endlich ab nach Saudárkrókur, wo ich dann auch den Rest der Familie kennenlernen werden. Aber erst liegen noch 300km Autofahrt vor mir.

Bilder kommen auch bald :)

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