Jetzt bin ich da, in meiner neuen
Heimat auf Zeit. Naja, nicht ganz, nur in dem Land, angekommen bin ich noch nicht.
Der Flug war super, ich hätte durchaus
mit etwas Sturm oder Regen gerechnet, aber es kam nix. Okay, für
eine kurze Zeit wurde es ziemlich holperig, als der Pilot gerade
sagte, dass das Wetter die ganze Zeit so ruhig bleiben würde,
leuchteten die Anschnallzeichen auf. Aber kurz darauf wurde es wieder
sehr ruhig. Ich glaube so ruhig bin ich noch nie geflogen.
Ich hatte einen super Fensterplatz im
hinteren Teil des Flugzeuges, den hatte ich mir bereits beim
Online-Check-In gebunkert und neben mir zwei kleine süße Mädchen
sitzen, die sich aber nach dem Start nach hinten zu den Eltern
gesetzt haben. Somit hatte ich eine ganze Reihe für mich alleine und
konnte meine Füße hinlegen, war ziemlich bequem. Aber schlafen
konnte ich irgendwie überhaupt nicht, andererseits war ich auch
nicht nervös, das war irgendwie komisch, ich hab Musik gehört und
aus dem Fenster geschaut. Anfangs konnte ich gar nichts sehen, war ja
in Deutschland schon dunkel, als ich gestartet bin, aber dann sind
wir ins Licht geflogen, das war klasse. Irgendwann, so über Glasgow
war es wieder hell und ich konnte den Ozean erkennen und später habe
ich einen zweiten Sonnenuntergang an dem Abend erlebt.
Was dann kam, war nicht mehr so
entspannt, bis zum Bus hat alles super geklappt, aber als ich dann an
der Bushaltestelle ausgestiegen bin, war keiner da, nur Taxifahrer,
die wahrscheinlich gehofft haben, sie dürften arbeiten, weil ich mit
meinem ganzen Gepäck (zwei Koffer, Rucksack, Laptop) ganz allein
mitten in Reykjavík stand. Nach 20 Minuten hat mich aber dann auch
meine Gastmutter gefunden, sie dachte der Bus hält an einer anderen
Station, erst hatte ich schon leichte Panik, dass ich in den falschen
Bus eingestiegen sei, aber der Busfahrer hatte sich ja extra mein
Ticket angeschaut und mir gesagt, wo ich raus muss. Wo ich so an der
Bushaltestelle stand musste ich auch direkt meine Fleecejacke und
meine Winterjacke anziehen, weil es natürlich angefangen hatte zu
regnen und es war sau kalt.
Als wir uns dann aber ja endlich
gefunden hatten, war die Begrüßung sehr herzlich und schön.
Eymi, den Sohn habe ich nur kurz
gesehen, er war schon im Bett und ich habe nur kurz Hallo gesagt,
ausserdem wollte ich auch nur schnell ins Bett.
Aber dann kam der Horror!!!!!
Ich bin ins Bad gegangen, wollte mir
die Zähne putzen und hätte mich fast übergeben. Ich hatte es zwar
schon mal gelesen, aber dass es so schlimm ist, damit hätte ich
nicht gerechnet. Das Wasser schmeckt wie faule Eier und zwar so
richtig. Das war sowas von ekelig, heute morgen habe ich ohne Wasser
Zähne geputzt, daran muss ich mich erst langsam gewöhnen, aber
vielleicht ist der Schwefelgeschmack im Norden ja nicht so stark, wie
hier, ich hoffe es! Zur Not hab ich ja noch Zahnpflege-Kaugummis :D
An meinem ersten Tag in Reykjavík ging
es erst mal zu IKEA, den gibt es nämlich nur einmal hier und immer
wenn Sigga (die Gastmutter) hier ist, wird erst mal neue Deko
gekauft. Sie hat auch voll zugeschlagen, Kerzen, Servietten, Tassen
und alles was man wahrscheinlich eh schon zu Hause hat. Aber für
mich gab es auch noch einiges, ich durfte mir Deko aussuchen, Handtücher,etc., damit ich mich in
meinem Zimmer auch wohlfühle. Ich habe mich für ein türkises
Zimmer entschieden. Jetzt bin ich nur noch
gespannt, wie mein Zimmer überhaupt aussieht, bis jetzt kenne ich
nur die neue Deko. Es war alles total identisch, sogar die Gerichte
im Café, nur die Preise wirkten um einiges teurer, es ist echt
komisch, weil es total schwer ist, mal eben umzurechnen und ich habe
noch überhaupt kein Gefühl, ob die Dinge jetzt teuer oder günstig
sind.
Auf jeden Fall hatte ich mich schon die
ganze Zeit auf den Hotdog gefreut, den es hier auch immer am Schluss
gibt und dann war das voll die Enttäuschung. Erst mal ist die Sprite
(hat hier einen ziemlich seltsamen Namen) gelb und schmeckt irgendwie
anders und dann kam der Hotdog. Der war überhaupt nicht lecker, die
Heißwürstchen schmecken doof und das Brötchen war noch matschiger
als in Deutschland :(
Nach der IKEA-Shoppingtour gingen wir
ein bisschen Reykjavik erkunden, man merkt schon den Unterschied zwischen anderen Hauptstädten
Europas, hier begegnet man zwar auch den verschiedensten und
kuriosesten Personen, aber es ist alles viel ruhiger, kleiner und
persönlicher. Ich weiss gar nicht wie oft wir anhalten mussten, weil
Sigga irgendwen getroffen hat, den sie kannte und das 300km von der
Heimat entfernt.
Was kann ich noch schreiben? Das
Wetter, das macht was es will.
Hier ist es jetzt schon Herbst, es sind
gerade mal 10°, gefühlt aber viel kälter und es regnet den ganzen
Tag. An dieses Wetter muss ich mich aber nun gewöhnen, es wird
schließlich die meiste Zeit so sein.
Morgen Nachmittag gehts dann endlich ab
nach Saudárkrókur, wo ich dann auch den Rest der Familie
kennenlernen werden. Aber erst liegen noch 300km Autofahrt vor mir.
Bilder kommen auch bald :)
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